Kreis Kaiserslautern Aus der Kolpingkapelle hervorgegangen

Die „Arnbachtaler Blasmusik“ ist aus dem Arnbachtal nicht mehr wegzudenken. Sie bereichert nicht nur das Kulturleben in Obernheim-Kirchenarnbach, Neumühle (Kreis Südwestpfalz) und Oberarnbach, sondern ist über die Region hinaus musikalischer Botschafter der Sickinger Höhe. Am Wochenende feierte der Verein in der Arnbachhalle in Oberarnbach sein 25-jähriges Bestehen.

In seiner Festrede ging Thomas Peifer (CDU), Bürgermeister der Verbandsgemeinde Thaleischweiler-Fröschen/Wallhalben, auf die Geschichte des Verein ein: 1961 formierten sich einige ortsansässige Musikanten unter der Leitung der Kolpingfamilie zu einer kleinen Blaskapelle. Dem Engagement der Musiker und der Aufbauarbeit ihres Dirigenten Ludwig Adrian war es zu verdanken, dass das Ensemble schon bald in der Lage war, erste Auftritte zu meistern. 1973 erfolgte ein Dirigentenwechsel: Posaunist Albert Rink aus Bann übernahm den Dirigentenstab. „Die freundliche und kameradschaftliche Art seines Führungsstils begeisterte Musiker aller Altersgruppen“, so Peifer. Erste größere Konzertauftritte außerhalb der eigenen Gemeinde folgten. Als Albert Rink aus gesundheitlichen Gründen seine Tätigkeit als Dirigent der Kolpingkapelle niederlegen musste, übernahm 1989 der erste Trompeter Thomas Chomjatschenko vorübergehend die Leitung des Orchesters. Seinem Einsatz verdankte die Kolpingkapelle ihre erste Schallplatte, ein Zeugnis, das den mittlerweile hohen Leistungsstand des Ensembles dokumentiert. Generations- und Interessenkonflikte veranlassten 1990 einige junge Musiker, angeführt von Thomas Chomjatschenko, sich von der Kolpingfamilie loszulösen. Es folgte eine Trennung in Freundschaft und gleichzeitig, am 23. Februar 1990, die Gründung der „Arnbachtaler Blasmusik“. Frank Serr, ein bis dahin noch völlig unbekannter Neuling, übernahm die musikalische Leitung des neu formierten Orchesters, das unter seiner Stabführung große Fortschritte machte. Berufsbedingt musste sich Frank Serr vier Jahre später von den „Arnbachtalern“ trennen. In Frank Ecker, der bereits einige Jahre die Nachwuchstrompeter und -flügelhornisten der Blaskapelle ausbildete, fand der Verein den richtigen Nachfolger. Unter der Leitung des studierten Orchestermusikers und Privatmusiklehrers wagten sich die Arnbachtaler erstmals aus den bis dato gewohnten Schienen böhmischer Blasmusik und Kirchenliteratur heraus und erschlossen sich die moderne und klassische Unterhaltungsmusik. 2004 wird unter der Leitung von Susanne Schäfer das Jugendblasorchester zu einer eigenständigen Abteilung der „Arnbachtaler Blasmusik“ erklärt und trägt ab sofort den Namen „Die jungen Arnbachtaler.“ 2007 folgte die Gründung des Fanclubs „Freunde der Arnbachtaler“. Im Jubiläumsjahr kann der Musikverein auf rund 170 Mitglieder, davon über 45 aktive Musiker blicken. Die zahlreichen Engagements bei Festen, Kerwen und Jubiläen weit über die Grenzen des Arnbachtales hinaus spiegeln die Beliebtheit der Musikanten wider. Fotoalben, die die Vereinsgeschichte dokumentieren, überreichte Vorsitzende Manuela Vollmer an die Gründungsmitglieder Thomas Chomjatschenko, Christoph Mistler, Thomas Vollmer, Karl Bortscheller, Günter Gries, Karl-Heinz Vollmer, Franz Vollmer, Willi Stahl, Alexander Germann, Christine Höhe, Willi Hemmer und Bernd Hemmer. Ehrennadeln des Landesmusikverbandes (LMV) gab es für langjährige aktive Musiker: Für 40 Jahre erhielten Thomas Chomjatschenko, Karl Bortscheller, Rolf Asel, Christoph Mistler, Thomas Käfer und Franz Vollmer die goldene Ehrennadel. Das goldene Ehrenzeichen für 30 Jahre Aktivität bekam Beate Krause, das silberne Ehrenzeichen für 20 Jahre Musizieren erhielten Anton Flickinger und Friedrich Welle. Letzterer bekam zusätzlich für sein Engagement im Vorstand die Verdienstmedaille des LMV, zugleich ernannte ihn der Musikverein zu seinem Ehrenvorsitzenden. Zahlreiche weitere Auszeichnungen gingen an den Nachwuchs. (amk)

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