Kreis Kaiserslautern Auf der Suche nach dem blauen Vogel

Wie der Name des Stücks schon verrät, dreht sich bei der Aufführung auf der Pfalztheater-Bühne alles um den blauen Vogel (Nina B
Wie der Name des Stücks schon verrät, dreht sich bei der Aufführung auf der Pfalztheater-Bühne alles um den blauen Vogel (Nina Buck).

Die Ballettgruppe des TuS Hochspeyer zeigte am Wochenende mit rund 90 Ballettschülern im Lauterer Pfalztheater das Märchenspiel „Der blaue Vogel“, in Anlehnung an das Werk des 1862 geborenen flämischen Schriftstellers Maurice Maeterlinck. Die Generalprobe am Sonntagmittag sowie die Vorstellung um 17 Uhr waren bis auf wenige Plätze ausverkauft.

„Der blaue Vogel“ ist eine zarte Geschichte über das Leben, das Erwachsenwerden und die Suche nach dem Glück. Phantasievolle Bildwelten erzählen vom Geheimnisvollen, der Liebe, der Allgegenwart des Todes, der Angst und Verzweiflung vor dem Unbekannten. Jede Menge Stoff also für eine spannende und unterhaltsame Ballettreise. Im Mittelpunkt stehen Christine Oppermann und Nina Seufert in den Rollen der Schwestern Clara und Matilda. Der blaue Vogel, federleicht getanzt von Nina Buck, wacht über die Dorfgemeinschaft, in der die Geschwister leben. Schattenwesen und Raben entführen ihn. Clara und Matilda machen sich auf eine abenteuerliche Reise, um den Vogel wieder zurückzuholen. Der geschmeidige Tanz Oppermanns und die ausdrucksstarke Darbietung Seuferts liefern einen Spannungsbogen, der die Zuschauer von Anfang an mit auf die gefühlvolle Reise nimmt. Die jüngsten Eleven im Alter um fünf Jahre verzaubern das Publikum von Anfang an; sei es als neugierige Eskimos, als Sonnenstrahlen, als Äffchen oder als die Finsternis. Elfengleich tanzt Marie Demmerle in ihrer Rolle als Licht, das den beiden Schwestern auf der Suche nach dem blauen Vogel zur Seite steht. Drei Jungs sind mit von der Partie. „Das ist mehr, als wir in den Vorjahren hatten“, berichtet Projektleiterin Marie-Pierre Weis. Zwischenapplaus ist den jungen Tänzern in vielen Szenen gewiss. Die Musik, ausgewählt von Miriam Weis, ist ein bunter Stilmix. Irische, chinesische, afrikanische und spanische Klänge sowie Musette, Blue Grass und Walzer sind zu hören. Abwechslungsreich wird der Zuschauer mit auf eine musikalisch-tänzerische Abenteuerreise genommen. Viele Vögel verschiedener Couleur helfen mit bei der Suche nach dem blauen Artgenossen. Schlicht und farblich abgestimmt auf die Herkunft der Musik und die Farbe des jeweils begleitenden Vogels kommt das Bühnenbild daher. Auch die Kostüme – schlicht und dennoch ausdrucksstark – passen zu der locker luftigen Atmosphäre der Aufführung. Clara und Matilda tanzen mit den kleinen Äffchen. Das Publikum klatscht freudig im Takt mit. Mit dem Publikum kokettierend, wird der 18-jährige Leandro Mar seiner Rolle als schelmenhafte Sagengestalt Puck gerecht. Effektvoll erscheinen die „Kopflosen“. Sabina Böhm und Svenja Oehler setzen die Illusion ihrer Darbietung gekonnt in Szene. Eindrücklich und stark im tänzerischen Ausdruck überzeugt Miriam Weis in ihrer Rolle der Nacht. Anderthalb Jahre Proben- und Vorbereitungszeit liegen hinter der Ballettabteilung des TuS. Nur mit großem Engagement seitens der Eltern und der Tänzer sei eine solche Aufgabe zu bewältigen, betont Marie-Pierre Weis. Ab fünf Jahre bis zum jungen Erwachsenenalter finden sich Tanzbegeisterte ein. „Wir sind eine tolle Truppe mit viel Engagement. Fast wie eine große Familie.“, beschreibt die Leiterin den Zusammenhalt der Ballettschüler. Alle anderthalb Jahre könnten sie ein solches „Mammutprojekt“ stemmen. Voraussichtlich im November 2019 wird es ein eher klassisches Stück sein. Auf jeden Fall soll es wieder im Pfalztheater aufgeführt werden, von dem die Hochspeyerer Tänzer „große Unterstützung“ genossen hätten.

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