Kreis Kaiserslautern 2017 geht’s mit dem Rad zur Jumelage

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Was verbindet – vom Namen mal abgesehen – das pfälzische Frankenstein mit dem sächsischen Frankenstein? Um dies herauszufinden, haben sich neun Frankensteiner aus dem Osten gen Westen auf den Weg in die Pfalz gemacht. Übers Wochenende wollten sie den Namensvetter ihres Heimatorts und die Menschen, die dort leben, kennenlernen. Ein Kurzbesuch, aus dem sich nun eine Dorfpartnerschaft entwickeln könnte.

„Das pfälzische Savoir-vivre wurde nur an der Oberfläche angekratzt“, leitete schmunzelnd Eckhard Vogel (FWG), Ortsbürgermeister des pfälzischen Frankenstein, seine Rede am Samstagabend ein. Bis zu diesem Abendessen hatte die sächsische Delegation, begleitet von Gemeinderäten und Vertretern der örtlichen Vereine des pfälzischen Frankenstein, bereits ein beachtliches Programm hinter sich gebracht: Am Freitag wurden die Gäste auf der Diemersteiner Burg empfangen. Im Anschluss konnte die Villa Denis besichtigt werden. Am Samstag standen das Hambacher Schloss, der Speyerer Dom mit Bummel durch die Altstadt und zum Rhein sowie das Dürkheimer Riesenfass auf dem Programm. Besonders beeindruckt waren die Gäste von der schönen Landschaft: „So viel Wald haben wir noch nicht gesehen“, sagten sie. Die Sachsen schwärmen auch von der „Supergastfreundschaft“ der Pfälzer. Beschwingt und nicht die Spur von müde trudelten abends Gäste und Gastgeber im Brauhaus Eichert zum gemütlichen Beisammensein ein. Gunter Hammer (FWG), der Bürgermeister von Sächsisch-Frankenstein, erläuterte, dass es bereits kurz nach dem Mauerfall erste lose Kontakte der beiden gleichnamigen Orte gegeben hat. „Diese wurden aber nicht weiterverfolgt, so dass jahrelang keine Bewegung in den Aufbau näherer Beziehungen kam.“ Erst als Gunter Hammer vor wenigen Jahren geschäftlich in der Pfalz zu tun hatte und in Frankenstein übernachtete, wurde der Kontakt erneut lose aufgenommen. Eckhard Vogel wiederum nutzte einen Besuch im polnischen Pokoj (Bad Carlsruhe), der Partnergemeinde Hochspeyers, um auf dem Heimweg dem mittelsächsischen Frankenstein mit seinen rund 320 Einwohnern einen Besuch abzustatten. „Die Chemie hat sofort gestimmt“, berichtet Vogel von seinem Kurzbesuch. Damals entstand auch die Idee der gemeinsamen Fahrt einiger Ratsmitglieder nebst Partnern nach Sachsen. „ Wir wurden überaus freundlich und offen empfangen“, freut er sich noch heute. Natürlich erfolgte auch eine Einladung zum Gegenbesuch in die Pfalz. Damit endlich zusammenwachsen kann, was noch nie zusammengehörte, planen Vereine, Feuerwehren und politisch Engagierte im Osten wie im Westen jetzt, die Kontakte auf allen Ebenen zu intensivieren. Was liegt da näher, als den Gästen aus Sachsen während des Abendessens am Samstag offiziell eine Dorfpartnerschaft anzubieten? Eine schöne Idee, die sofort regen Zuspruch findet. Der rührige Planer und Organisator Eckhard Vogel hat natürlich auch hier schon weiter gedacht. Bis 2017 will er den Partnerschaftsvertrag ausgearbeitet haben. Schon jetzt kündigt er an: „Unsere Delegation kommt die 533 Kilometer zur Unterzeichnung der Urkunde dann mit dem Fahrrad angefahren.“ (gby)

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