Kreis Germersheim Zur Sache: Flüchtlingslage in der Verbandsgemeinde

Verbandsbeigeordneter Peter Beyer (CDU), Gerhard Benz, der Leiter der Abteilung Bürgerdienste, und Ortsbürgermeister Peter Goldschmidt (SPD) haben bei der Bürgerversammlung die Bürger der Verbandsgemeinde (VG) Lingenfeld gebeten, Wohnraum bereit zu stellen. „Wir kriegen Personen zugewiesen und müssen schauen, wie wir sie unterbekommen“, so Beyer. Und: „Wir möchten vermeiden, dass wir öffentliche Einrichtungen umfunktionieren müssen.“ Das Thema „Flüchtlinge“ fessle die Verbandsgemeinde und die Dörfer seit Monaten: „Jeder denkt anders darüber.“ Aber: „Wir sind angehalten, die Menschen aufzunehmen, sie in Wohnungen zu leiten, sie zu versorgen.“ Die VG habe bisher 141 Asylanten aufgenommen – 110 Männer, 31 Frauen mit einem Durchschnittsalter von 28 Jahren. 53 Personen sind in Lingenfeld, 29 in Lustadt, 23 in Weingarten, 17 in Freisbach, fünf in Westheim und 14 außerhalb der VG untergebracht. Schwegenheim hat noch keine Flüchtlinge aufgenommen. Gemessen an der Einwohnerzahl liegen vor allem Freisbach und Weingarten im Plus, Schwegenheim und Westheim im Soll. Schwegenheim hätte bisher 25, Westheim 15 Asylanten aufnehmen müssen. Wie berichtet, sollen im Januar in Schwegenheim die ersten etwa 30 Asylanten ins ehemalige Hotel „Zur Pfalz“ einziehen; rund 40 haben dort Platz. Auch außerhalb der VG, in Zeiskam und Germersheim, sei Wohnraum gefunden worden, sagte Beyer. In der VG lebten die Flüchtlinge in 27 Wohnungen oder Häusern. Die VG müsse mit acht Personen Zuwachs pro Woche rechnen: „Wir brauchen dringendst Wohnraum.“ Beyer berichtete, dass drei Bauvoranfragen für Container gestellt und zwei bereits genehmigt seien. Aufgestellt werden sollen sie an der katholischen Kirche, in der Verlängerung des Rothenwegs in Schwegenheim und am Friedhof in Westheim. Die VG denke auch über einen Vorschlag des Kreises nach: Fertigteilbauten aus Holz. Laut Benz hat sich die Flüchtlingssituation „sehr verschärft“. Pro Monat rechne man mit etwa 30 Neuankömmlingen. Es werde versucht, Flüchtlinge mit gleicher Nationalität und Religion gemeinsam unterzubringen. Gabriele Knuth-Scherer von der Jugendhilfe Südwest sagte, man habe ein Objekt in der Schulstraße angemietet, um dort im Januar eine Wohngruppe für Flüchtlingsmädchen einzurichten. (nti)

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