Berg Wohnen im Alter: Bürger werden zu Wünschen befragt

Möglichst lange zu Hause wohnen bleiben können – das wünschen sich viele Menschen. Mit der entsprechenden Hilfe kann es funktion
Möglichst lange zu Hause wohnen bleiben können – das wünschen sich viele Menschen. Mit der entsprechenden Hilfe kann es funktionieren.

Die Informationsveranstaltung „Leben und Wohnen im Alter“ hat sehr viele interessierte Berger Bürger in die Gemeinschaftshalle gelockt. Angedacht ist dieses Angebot im Neubaugebiet „Südlich der Schule“. Dieses liegt zentral im Ortsbereich und ist groß genug um daneben auch generationenübergreifende Wohnformen umsetzen zu können, informierte Thomas Worst (Erster Beigeordneter). Weitere Pluspunkte seien, dass inzwischen alle Grundstücke Eigentum der Gemeinde sind, was das Bauen beschleunigen könne. Außerdem habe ein Investor Interesse an diesem Projekt bekundet.

Es gibt Geld vom Land

Aus Mainz war Patrick Landua, zuständig für das Landesprogramm „WohnPunkt RLP – Wohnen mit Teilhabe“ des Ministeriums für Arbeit und Soziales, anwesend. Denn Berg hatte das Glück mit sechs anderen Gemeinden als Modellkommune ausgewählt zu werden, was bedeutet, es gibt Unterstützung zur Umsetzung innovativer Wohn- und Betreuungsprojekte für Seniorinnen und Senioren. Diese Unterstützung der Landesberatungsstelle „Neues Wohnen“ vertritt Silke Neu vor Ort, zusammen mit dem in Berg gegründeten Lenkungsausschuss aus den Reihen der Gemeinderäte und aktiver Bürger.

Neu richtete ihren Blick vor allem auf Barrierefreiheit beim Wohnen und im öffentlichen Raum, auf gute Versorgungsstrukturen im Alter und bürgerschaftliches Engagement. Außerdem berät sie über Fördermöglichkeiten für derartige Projekte. Eine ihrer nächsten Aufgaben wird es sein, über die Amtsblätter alle Möglichkeiten zu Wohnen und Leben im Alter vorzustellen, um danach über einen Fragebogen an die Berger Haushalte die Bedürfnisse und Wünsche zu erfassen und auszuwerten.

In Berg sind alle Entscheidungen noch offen, es gibt keinen Zeitplan und kein bevorzugtes Modell. Doch zwei bewährte Möglichkeiten für das Leben im Alter im eigenen Wohnort wurden den Besuchern vorgestellt.

Wohngruppe oder Tagespflege?

Zunächst berichtete Annika Eck aus Neuburg über einen aktiven Bürgerverein als Träger einer Wohn-Pflegegemeinschaft mit einem angegliederten Pflegedienst. Entstanden sind, in Zusammenarbeit mit einem Bauträger, 12 Pflegeplätze und sechs Eigentumswohnungen. Hervorgehoben hat Eck die familiäre Atmosphäre, die Einbindung Angehöriger, die teilweise preiswertere Alternative im Vergleich zu Heimen und die Schaffung von fast 30 Arbeitsplätzen. Dass dieses Projekt vor einigen Jahren nur etwa eine Million Euro gekostet habe, brachte manche Berger ins Staunen.

Michael Weingärtner stellte eine Tagespflege-Einrichtung in Bretten mit 60 betreuten Menschen vor. Ein Fahrdienst holt die Menschen täglich von zuhause ab. Der Alltag wird je nach individuellen Möglichkeiten aktiv gestaltet mit Verpflegung, Ausflügen und Veranstaltungen. Für pflegende Angehörige sei das eine passgenaue Unterstützung und außerdem werde damit Vereinsamung verhindert oder auch eine teure Unterbringung im Seniorenheim.

Fragen der Besucher richteten sich unter anderem zur Finanzierung des Projektes und zur Rechtsform der Einrichtung. Thomas Worst als Vorsitzender des Lenkungsausschusses und Silke Neu als Beraterin baten die Besucher um Weiterverbreitung dieser Informationen in Berg und verwiesen auf die zirka im Mai in den Haushalten zu verteilenden Fragebogen.

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