Lingenfeld Wie es nach dem Brand im Jugendzentrum weitergeht

Im Einsatz: die Feuerwehr am Donnerstagabend im Hirschgraben in Lingenfeld.
Im Einsatz: die Feuerwehr am Donnerstagabend im Hirschgraben in Lingenfeld.

Große Aufregung am Donnerstagabend in Lingenfeld: Das Jugendzentrum am Hirschgraben brannte. Das Haus kann auf unbestimmte Zeit nicht mehr benutzt werden. Die Ursache für das Feuer ist unklar. Die Kriminalpolizei ermittelt.

Lingenfelds Beigeordnete Bianca Dietrich (SPD), in deren Zuständigkeitsbereich das Jugendhaus fällt, erfuhr per WhatsApp-Nachricht über den Brand. Ihren Informationen zufolge hatte jemand von der benachbarten Turn- und Sportvereinigung die Feuerwehr gerufen. Die Sportler hatten gerade Training und das Feuer bemerkt. Dietrich und Lingenfelds Ortsbürgermeister Markus Kropfreiter (SPD) fuhren in den Hirschgraben.

Die Feuerwehr war bereits vor Ort. Nach Angaben von Lingenfelds Wehrleiter Steffen Andres wurden die Kameraden um 20.45 Uhr alarmiert und rückten mit 15 Fahrzeugen und 50 Mann aus Lingenfeld, Westheim und Schwegenheim aus. Zur Unterstützung wurde auch die Drehleiter der Feuerwehr aus Germersheim angefordert. Als die Wehrleute zur Einsatzstelle kamen, stand laut Andres bereits die Holzfassade in Flammen. Später griff das Feuer auf das Dach über. Das Haus ist nach Angaben von Bianca Dietrich in Holzständerbauweise gebaut, sodass sich die Flammen gut ausbreiten konnten, der Wind half dabei.

Feuerwehr, Polizei und die Ortsspitze befürchteten deswegen schon das Schlimmste – dass das Haus komplett abbrennt. Doch so kam es nicht: Der Feuerwehr gelang es, die Flammen schnell unter Kontrolle zu bringen. Die Kameraden konnten gegen halb eins in ihre Gerätehäuser zurückkehren. Sechs Mann der Lingenfelder Wehr stellten bis am frühen Freitagmorgen eine Brandsicherheitswache. Das Technische Hilfswerk aus Germersheim war zwischenzeitlich ebenfalls angerückt und verschloss das Gebäude, dessen Türen, Fenster und Dach durch das Feuer teilweise zerstört wurden.

Ermittler am Brandort

Bianca Dietrich zeigte sich am Freitagvormittag im RHEINPFALZ-Gespräch immer noch beeindruckt vom professionellen Vorgehen und Engagement der ehrenamtlichen Einsatzkräfte, die sehr schnell vor Ort waren. „Das kann man nicht hoch genug wertschätzen“, sagte die Beigeordnete.

Die gute Nachricht für sie ist, dass bei dem Feuer niemand verletzt wurde. Die Kriminalpolizei schätzt den Schaden nach ersten Erkenntnissen auf einen fünf- bis sechsstelligen Betrag. Dietrich zufolge ist die Versicherung eingeschaltet, zudem sollte am Freitag ein Gutachter kommen. Wehrleiter Steffen Andres sprach am Donnerstagabend vom einem „erheblichen Renovierungsbedarf“ in dem Gebäude, der unter anderem auf das Löschwasser zurückzuführen ist.

Alternativer Treffpunkt gesucht

Wie es mit dem Jugendhaus weitergeht, ist unklar. Die Einrichtung ist fast jeden Tag geöffnet und wird laut der Beigeordneten über die Zeit von mehr als 100 Jugendlichen besucht. „Der Bedarf ist da“, sagte Dietrich, die mit Jugendpfleger Bodo Redner nun ein Ausweichquartier sucht. Ortsbürgermeister Kropfreiter zufolge ist das langfristige Ziel, das „Juzze“ weiterzuführen.

Am Donnerstagabend war das Jugendhaus nach Angaben der Beigeordneten nicht geöffnet, das Außengelände darf jedoch immer benutzt werden. Die Ursache für das Feuer ist unklar. Wer Hinweise geben kann, wird gebeten, sich bei der Polizei in Germersheim unter 07274 9580 oder per E-Mail an pigermersheim@polizei.rlp.de zu melden.

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