Kreis Germersheim Wasserwerk muss saniert werden

Das Wasserwerk Schaidt stammt aus dem Jahr 1977 und ist sanierungsbedürftig.
Das Wasserwerk Schaidt stammt aus dem Jahr 1977 und ist sanierungsbedürftig.

Der Wasserzweckverband Bienwald (WZV) zeichnet mit seinem Jahresabschluss 2017 positive Zahlen. Zudem bleibt die Nitrat-Belastung des Trinkwassers im Versorgungsgebiet weiterhin gering. Eine Bestandsaufnahme des Wasserwerks Schaidt ergab allerdings die Notwendigkeit von Investitionen in Technik und Infrastruktur.

Das Versorgungsgebiet des WZV umfasst die Gemeinden Büchelberg, Freckenfeld, Schaidt und Vollmersweiler. An das Netz angeschlossen sind knapp 5000 Einwohner. Der mittlere Pro-Kopf-Verbrauch des gesamten Gebiets ist im Zeitraum von 2015 bis 2017 weiter gesunken. An der Spitze liegt Vollmersweiler mit 42,7 Kubikmetern, Freckenfeld ist mit 39,6 Kubikmetern am sparsamsten. Bei der von Verbandsvorsteher Harald Seiter geleiteten Verbandsversammlung im Rathaus Wörth wurden Vorstand und Werkleitung einstimmig entlastet. Siegfried Koch urteilte für den Rechnungsprüfungsausschuss: „Die Haushaltsplanung kann als Punktlandung verstanden werden.“ Der Jahresgewinn 2017 beträgt bei einer Bilanzsumme in Höhe von zirka 1.380.000 Euro rund 36.500 Euro und wird der Rücklage zugeführt. Das Investitionsprogramm für das anstehende Haushaltsjahr 2019 sieht Ausgaben in Höhe von 240.000 Euro vor. Die größten Posten sind hierbei das Leitungsnetz sowie die Erneuerung der Wasserkammer des Wasserturms in Büchelberg für insgesamt 170.000 Euro. Die Nitratwerte des Trinkwasser lagen im Zeitraum der letzten zehn Jahre stabil im Bereich zwischen 11,2 und 16 Milligramm je Liter. Gesetzlich vorgeschrieben ist ein Grenzwert von 50 Milligramm. Hatte es 2017 noch mikrobiologische Verunreinigungen gegeben, erklärte Werling zur aktuellen Situation, dass es seither „bis dato keine weiteren Meldungen“ gab. Zur anstehenden Optimierung des Wasserwerks in Schaidt wurde vom Karlsruher Ingenieurbüro fmz eine Grundlagenermittlung durchgeführt, die von dessen Mitarbeiter Meinrad Welte vorgestellt wurde. Die aus dem Jahr 1977 stammende Anlage in Schaidt ist technisch veraltet und muss an aktuelle gesetzliche Vorgaben angepasst werden. Hierbei stehen die Erneuerung der Filteranlage, der Mess-, Steuerungs- und Regeltechnik (MSR) sowie der Neubau eines Absetzbeckens im Mittelpunkt. Hinzu kommen die Modernisierung von Rohren und Armaturen sowie das Einrichten einer Alarmsicherung in Wasserwerk und -brunnen. Die vorläufige Baukostenermittlung lässt laut den Zahlen Weltes einen Gesamtbetrag von rund 800.000 Euro erwarten. Hierbei entfällt auf die Erneuerung der Filteranlagen fast die Hälfte der Summe. Werkleiter Georg Werling sagte, dass zunächst die Planung konkretisiert werden müsse, damit ein Ablaufplan erstellt werden könne. Seiter: „Wir müssen schauen, ob wir das im Hauruckverfahren oder Schritt für Schritt machen können. Ein möglicher Kredit wirft uns aber nicht um.“ Auf Nachfrage hinsichtlich der Notwendigkeit weiterer mittelfristiger Investitionen sagte Welte: „Absolute Ruhe kann ich Ihnen nicht versprechen.“ Bei der Elektrotechnik gehe man von einer Betriebsdauer von 10 bis 15 Jahren, bei der Maschinentechnik von etwa 20 Jahren aus. Georg Werling betonte, dass man über die Trinkwasserversorgung spreche: „Jeder ist für Erneuerung und Modernisierung, aber sie darf halt nichts kosten. Im nächsten Jahr dürfen wir uns gerne über zeitliche Schienen und Finanzierungsmöglichkeiten unterhalten.“

x