Kreis Germersheim Wanderweg vorbei an 60 Störchen

Die 60 Windener Störche sollen helfen, die Attraktivität des Dorfes zu steigern.
Die 60 Windener Störche sollen helfen, die Attraktivität des Dorfes zu steigern.

Winden will um eine Attraktion reicher werden. In der gut besuchten Einwohnerversammlung stellte Ratsmitglied Thorsten Pollatz stellvertretend für den gegründeten Arbeitskreis das Konzept für den geplanten Storchenwanderweg vor. „Wir haben mit 15 Nestern und 60 Störchen, unserer Gastronomie und dem Bahnhof ideale Voraussetzungen“, sagte Ortsbürgermeister Peter Beutel.

Die Idee entstand, als der Verein Südpfalz Touristik Kandel nach einem Beitrag fragte. „Der Weißstorch prägt Winden“, sagte Pollatz. Also machte sich die Arbeitsgruppe aus Ratsmitgliedern an die Arbeit. Schon vor 1968 waren in Winden Störche registriert worden und 1999 wurde die Initiative mit Hilfe der Aktion Pfalzstorch gestartet. Jetzt soll auf einer Länge von rund fünf Kilometern mit Start- und Zielpunkt am Bahnhof an den Nestern vorbei entlang bestehender Straßen und Wege sowie am Erlenbach ein beschilderter und mit sieben Aktions- sowie neun Informationstafeln ausgestatteter Rundwanderweg entstehen. Vorstellbar sind Sitzbänke, Aussichtsplattform, Pavillon, Seilrutsche, Hochbeete, ein Stellplatz für Bienenvölker, ein sogenannter Lebensturm mit fünf Etagen für alle Lebensformen und die ökologische Vielfalt, Barfußpfad, Wassertretbecken, Fitnessgeräte, Riesenbank, Nestkamera sowie ein bis zwei Überquerungen über den Erlenbach. „Wir wollen die Attraktivität von Winden steigern, Besucher anlocken und etwas für die Artenvielfalt und den Umweltschutz tun“, erklärte Pollatz. Die Kosten belaufen sich auf 235.000 Euro, wobei die LEADER-Förderregion Südpfalz (Geld von der EU) bereits 75 Prozent an Zuschüssen in Aussicht gestellt hat. Der Eigenanteil der Gemeinde von 48.000 Euro reduziert sich umso mehr, als Bürger Eigenarbeit in das Projekt einbringen. Losgehen soll es im Frühjahr 2019, wenn bis dahin die Genehmigungen vorliegen. „Wer braucht das?“ Kritik formulierte ein Bürger, der von den Kämpfen der Vereine um Zuschüsse von der Gemeinde berichtete und monierte, jetzt stünden „mir nichts dir nichts 50.000 Euro“ zur Verfügung. „Wer braucht das?“, fragte er. Für eine Bürgerin ist die Planung überfrachtet. Sie fragte nach der Zielsetzung: „Geht es um die Einwerbung der Mittel oder um die Störche?“ Beutel entgegnete, der Storchenweg werde das Dorf aufwerten und die Kosten würden sich in dem Maß verringern, „wie wir freiwillige Eigenleistungen einbringen.“ Ratsmitglied Frank Ebersoldt betonte, der Gemeinderat habe den Startschuss gegeben, im nächsten Schritt sollten die Bürger eingebunden werden. Energiewende mit Gewinn „Es macht richtig Sinn, das anzustoßen“, sagte Beutel zur auf zwei Hektar geplanten Photovoltaikanlage südöstlich des Ortes in der Minfelder Straße. Einerseits leiste man einen Beitrag zur Energiewende und andererseits erziele die Gemeinde durch die Einspeisung von vorgesehenen 0,75 Megawatt in das Stromnetz einen Gewinn von 20.000 Euro pro Jahr. Ein Bürger sieht den Flächenverbrauch kritisch und regte Alternativen auf den Dächern an: „Der rein wirtschaftliche Gedanke sollte nicht im Vordergrund stehen.“ Kein Geld für Parkplätze Weiter für Unmut sorgt die unbefriedigende Park- und Verkehrssituation durch die Berufspendler am Bahnhof. „An die Anwohner wird nicht gedacht“, beschwerte sich ein Bürger über den Verkehrslärm. Kein Mensch halte sich an Tempo 30 auf der Hauptstraße. Man habe alles versucht, „es wurde uns nicht geholfen“, sagte Beutel zur weiter bestehenden Finanzierungslücke von 500.000 Euro inklusive Planungskosten für den Bau weiterer Parkplätze am Bahnhof. Adventsfenster fürs Dorf Mit der Aktion der Adventsfenster, die beginnend mit dem Adventsmarkt am 1. Dezember erstmals durchgeführt werden soll, will man für eine bessere Kommunikation im Ort sorgen. In jeder Windener Straße werden Personen für die Durchführung gesucht. Das erste Treffen findet am 5. November um 19 Uhr im Rathaus statt. Beutel informierte, dass für den Ausbau von Verkehrsanlagen für den Zeitraum von 2014 bis 2017 wiederkehrende Beiträge nacherhoben werden müssten. Die Beträge lagen bei seinen Beispielrechnungen aber meist unter 100 Euro.

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