Kreis Germersheim Waffenarsenal im Keller

Beamte des Zollfahndungsamtes Frankfurt/Main staunten nicht schlecht, als sie am Dienstag vor einer Woche in einem Haus in Bellheim ein regelrechtes Waffenarsenal fanden. Wie der Zoll jetzt mitteilte, lagerten im Keller unter einer Garage 200 Kilogramm Flak- und Artillerie-Granaten, zwei Pistolen des Kalibers 7,65 Millimeter, drei Rohre und Verschlüsse für eine Flak des Kalibers 20 Millimeter sowie diverse lose Kampfmittel.

Die Granaten waren nach Angaben des Zollamtes scharf, enthielten Treib- und Leuchtspursätze. Wie die Kreisverwaltung auf Nachfrage bestätigte, ist der 51-jährige Mann, dem die Waffen gehören, im Besitz einer Waffenbesitzkarte (Waffenschein) und einer sprengstofftechnischen Erlaubnis. Weshalb er daraus eine Sammelwut entwickelte, blieb gestern unbekannt. Der Mann wurde zunächst verhaftet, dann aber wieder auf freien Fuß gesetzt.

Der Abtransport der aus dem Ersten und Zweiten Weltkrieg stammenden Waffen und Kampfmittel wurde durch den Kampfmittelräumdienst des Landes Rheinland-Pfalz vorgenommen, teilte der Zoll mit. Das illegale Waffensortiment soll dem 51-Jährigen gehören, der daneben weitere legale Waffen besitzt. Ein auf Antrag der Frankfurter Staatsanwaltschaft erlassener Haftbefehl wurde gegen Auflagen außer Vollzug gesetzt.

Neben den illegalen Waffen war der Mann im Besitz zahlreicher legaler Waffen, die er wie in einer Ausstellung an den Wänden dekorativ angebracht hatte. Die zuständige Ordnungsbehörde werde ihm die Genehmigungen für diese Waffen entziehen, so der Zoll. Das entsprechende Widerrufsverfahren sei eingeleitet, hieß es gestern bei der Kreisverwaltung Germersheim. Allerdings hat es laut Behörde nie Auffälligkeiten bei Kontrollen gegeben. Die Waffen hingen zwar dekorativ an der Wand, doch in einem offiziellen Waffenraum mit Sicherheitsstahltüren.

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