Kreis Germersheim Uferloses Essvergnügen am Rhein
Germersheim: Mit einem Street Food Festival feierte Germersheim am Wochenende die Einweihung des neuen Rheinvorlandes.
Ein Laugenbrötchen mit geschmorten Zwiebeln, Pesto, Speck und einer schwäbischen Maultasche, Süßkartoffelpommes oder doch lieber eine Praline mit Schwarzer Vanille und Cranberry – die Qual der Wahl hatten die Besucher der Street Food Tour in Germersheim am Wochenende. Das Angebot der Food Trucks und Stände deckte Geschmäcker aus aller Welt ab. Los ging es bereits um 11 Uhr. Bei einer Ansprache von Umweltstaatssekretär Thomas Griese (Grüne) am Nachmittag (Zur Sache) wurde das Rheinvorland offiziell an die Stadt Germersheim übergeben. Danach ging das Festival „Rock am Rhein“ mit fünf jungen Bands aus der Region in Neuauflage, nachdem 1972 Rockgrößen wie Pink Floyd oder Uriah Heep Germersheim erzittern ließen. Flash’K’Swag (gesprochen Fläschkeesweck) aus Wörth spielten gekleidet in Kochhemden bekannte Rock-Hits wie „Sexy“ von Marius Müller Westernhagen oder „Ring of Fire“ von Johnny Cash. Mit progressivem Rock und Metalcore überzeugte die Germersheimer Band „Bonnie Parker stole my Girlfriend“. Bei „Vellocet“, die aus einem Projekt des Sängers Mauritz Nagels und dem Schlagzeuger Roman Fischer in Speyer entstand, wurde es mit Hardcore-Punk richtig wild. Germersheim war musikalisch mit der Deutschpunk-Band „Oh Jesses“ vertreten, die erst im letzten Jahr neu gegründet wurde und ihren Spaß an der Musik im Stil des Punks der Achtziger hörbar machte. Mit musikalischen Tabus brechen die vier Landauer von „Modeste“ und machen neue Musik, die ins Ohr geht. Gesättigt und beschwingt von der Musik konnte man sich bei einem Spaziergang zum Schiffsanleger das komplett neu gestaltete Rheinvorland ansehen. Ein moderner Spielplatz, gebaut mit regionalem Holz, erfreut die Kinder und für alle anderen sind mit Sitzbänken, Hängematten und Liegebänken viele Möglichkeiten zum Verweilen geboten. All das wurde am Samstag und Sonntag bereits ausgiebig von den Besuchern des Festivals getestet. Wer wollte, konnte an einer der mehrmals täglich angebotenen einstündigen Schiffsfahrten. Am Samstagabend heizte die Funk’n’Soul Band „Annie Questions?“ dem Publikum ein, das sich trotz des durchwachsenen Wetters nicht die Laune verderben ließ. Den Auftakt am zweiten Festivaltag machte um 11 Uhr das Germersheimer Seniorenorchester mit einem Frühschoppenkonzert. Anschließend kamen mit Lothar Antoni, der kindgerechte Songs textet, ab 14 Uhr auch die kleineren unter den Rockern in Germersheim auf ihre Kosten. Insgesamt herrschte am Sonntag wohl auch wegen des guten Wetters ein reges Treiben mit einigen Tausend Besuchern um die Essensstände und entlang der Rheinpromenade. Philipp Alpermann, der in Germersheim studiert, findet: „Es ist toll, dass hier auf dem Festival etwas für alle Altersgruppen geboten wird. Mir gefällt die kulinarische Vielfalt.“ Schließlich wurde es auch politisch interessant, als die Bürger im Hinblick auf die Wahlen im Mai am Stand der RHEINPFALZ im offenen Gespräch Fragen an die drei Germersheimer Bürgermeisterkandidaten stellen konnten.