Tipp für Ostern Tierliebe Schülerin führt Familien durch Streichelzoo

Unter anderem Ziegen haben im Streichelzoo ihr Zuhause.
Unter anderem Ziegen haben im Streichelzoo ihr Zuhause.

„Ich liebe Tiere und möchte mein Wissen auch an andere weitergeben“, so beschreibt die neunjährige Lara van Kooten ihre Motivation, immer wieder kostenlose Führungen für Familien mit Kindern im Streichelzoo anzubieten.

Lara ist schon als kleines Kind zusammen mit ihrer Oma Petra van Kooten in den Streichelzoo gekommen. Diese hilft dort nämlich fast täglich mit, die Tiere zu versorgen. Gehege säubern, Füttern und die Tiere am Abend wieder einzuschließen gehören unter anderem dazu. „Das ist zwar eine Menge Arbeit, aber es macht auch viel Spaß“, beteuert sie im Gespräch mit der RHEINPFALZ. Jeder der etlichen Mitglieder des Kleintierzuchtvereins P111, der den Streichelzoo seit seiner Gründung im Jahr 1982 betreut, kümmert sich dabei um eine bestimmte Rasse. Bei Petra sind es die Kaninchen.

Und das sechs- bis siebenmal in der Woche. Lara half immer schon dabei mit. Aber sie kümmert sich nicht nur um die Tierpflege, sondern hilft auch immer wieder mit, die Ponys bei ihren „Spaziergängen“ auszuführen oder kümmert sich um die Ziegen und Schafe. Genaugenommen hat Lara die Liebe zu Tieren bereits im Mutterleib aufgenommen, denn ihre Mama ist immer viel geritten, auch noch als sie mit Lara schwanger war: „Mir ist die Tierliebe praktisch in die Wiege gelegt worden.“ Ihr Wissen über die Tiere eignet sie sich durch Tiersendungen im Fernsehen und durch Lesen von Tierbüchern an.

Viele Neuerungen in nächster Zeit

Die Idee, Führungen für Familien anzubieten, kam spontan. Als sie eines Tages beobachtete, wie Eltern, die mit ihren Kindern den Zoo besuchten, die Tiere zwar in ihren Gehegen aufmerksam beobachten, ihren Kindern aber zu den Tieren selbst nur wenig sagen konnten, ging Lara dazu und fragte, ob sie diese mal im Zoo herumführen dürfte und dabei etwas über die Tiere erzählen sollte. Was natürlich begeistert aufgenommen wurde. Lara ist sehr kontaktfreudig und erzählt gerne, wie im RHEINPFALZ-Gespräch immer wieder deutlich wird. Derzeit geht sie in die Klasse 4a der Grundschule Rülzheim, nach den Sommerferien wechselt sie in die örtliche Integrierte Gesamtschule. Ihr späterer Berufswunsch, wen wundert es, ist natürlich, Tierärztin zu werden. „Aber nur für mittelgroße Tiere.“ Für ihre Führungen verlangt sie kein Geld, fragt aber immer, ob die Besucher eine Spende für den Zoo geben möchten. Was auch so gut wie immer geschieht. „Manchmal habe ich schon 10 Euro für meine Führungen bekommen“, betont sie stolz.

Der Streichelzoo ist Teil des Nachbarschaftsspielplatzes mit dem die Gemeinde im Jahr 1979 den Landeswettbewerb „Bürger und Gemeinden planen Spielanlagen für Jung und Alt“ gewonnen hatte. Das war der Grundstein für das Vereinsdorf mit dem Festwiesenhaus, daneben wurde in der ehemaligen Füllgrube der Streichelzoo errichtet. Bereits mit dessen Einweihung übernahm der Kleintierzuchtverein ehrenamtlich die Pflege und Verantwortung für den Zoo. Heute haben dort etwa zweihundert Tiere aus 15 Rassen eine Heimat gefunden. Darunter Vögel, Ziegen, Schafe, Ponys, Pferde, Enten, Gänse, Schwäne, Kaninchen, Meerschweinchen und Katzen. Die vor Jahren hier auch lebenden Rehe wurden an einen anderen Zoo abgegeben. Neu hinzugekommen sind vor einiger Zeit Streifenhörnchen und ein schwarzer Schwanenhahn. Die Tiere würden es schaffen, Alltagssorgen für einen Moment vergessen zu lassen und den Besuchern „ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern“, heißt im Flyer des Zoos. „Wir machen uns stark für unsere Tiere und versuchen, ihnen ein schönes und geschütztes Leben zu bieten.“

Termine an Ostern

In den nächsten Monaten hat der Verein viel vor, wie der Vorsitzende Mario Muth, der seit Dezember im Amt ist, mitteilt. So sollen sämtliche die Gehege umgebenden Zäune ausgetauscht werden, die Kamerun-Schafe zu den Ziegen umgesetzt und ein bisher brach liegendes Gelände, das bisher nur als Lagerfläche genutzt worden war, in den Zoo integriert werden. Dort soll eine Weidefläche für die Ponys entstehen. Der durch den Zoo führende Rundweg soll bis dahin verlängert werden. Geschaffen werden sollen auch Bereiche, in die sich die Tiere zurückziehen können, auch soll ein begehbarer Bereich eingerichtet werden, in dem die Besucher Ziegen und Schafe streicheln können, wie es der Name des Zoos eigentlich auch bisher schon hätte vermuten lassen. Dafür und auch für die Tierpflege werden noch freiwillige Helfer gesucht. Die Umbaumaßnahme wird ungefähr 40.000 Euro kosten, 7500 Euro erhielt der Verein durch ein privates, zinsloses Darlehen. Die laufenden Kosten deckt der Verein durch die Pachteinnahme für die Gastwirtschaft, Mitgliedsbeiträge, den Verkauf von Futterpäckchen und Spenden. Der Eintritt ist schon seit jeher kostenlos. Seit einiger Zeit besteht eine Jugendgruppe für Kinder ab 8 Jahren, die sich meist samstags trifft und im Zoo mithilft. Für die Teilnahme sollte man sich aber acht Tage vorher anmelden. Zu Ostern plant der Zoo ein umfangreiches Kinderprogramm.

Info

Ostern im Streichelzoo: Samstag, 30. März: 11 bis 13 Uhr und 16 bis 18 Uhr: Hufeisen bemalen, 14 bis 16 Uhr: Kinderschminken, 14 bis 15 Uhr: Ponyreiten, 15 bis 17 Uhr: Ostereier suchen. Sonntag, 31. März: 13 bis 15 Uhr: Kinderbasteln, 14 bis 16 Uhr: Ostereier suchen, 15 bis 16 Uhr: Ponyreiten. Kontakt: Telefon: 0155 66411716 oder 07272 9557940, E-Mail: streichelzooruelzheim1982@gmail.com. Öffnungszeiten: montags, mittwochs bis sonntags: jeweils 11 bis 19 Uhr, dienstags Ruhetag. Für Spenden: VR Bank Südpfalz, IBAN: DE72 5486 2500 0000 0518 88.

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