Wörth Sportfischer feiern groß am Wochenende

In der Fischbräterei. Alle Hände voll zu tun, um den Fischhunger der Gäste zu stillen.
In der Fischbräterei. Alle Hände voll zu tun, um den Fischhunger der Gäste zu stillen.

Mit einem Jahr Verspätung feiert der Sportfischer- und Fischzuchtverein Wörth sein 100. Jubiläum. Ein dreitägiges Fest ist geplant.

Eigentlich hatte der Sportfischer- und Fischzuchtverein Wörth schon im letzten Jahr sein 100. Vereinsjubiläum. „Aber da war nach der langen Pandemie die Vorbereitungszeit zu kurz, um ein größeres Fest zu feiern“, sagte der Vorsitzende des 450 Mitglieder starken Vereins, Roland Heilmann, im Gespräch mit der RHEINPFALZ. „Deshalb hat der Vorstand die Verlegung der Festlichkeiten in dieses Jahr beschlossen.“ Jetzt wird drei Tage von Samstag, 19., bis Montag, 21. August, auf dem Gelände des Schützenvereins im Saubögel groß gefeiert.

„Die Gründung des Vereins hat sich zwangsläufig ergeben, da es genügend Gewässer und am Fischfang Interessierte gab“, meinte Heilmann. Erste damalige Gewässer wie „Brummer“ und Bidlingmeier“ am Hafen oder der Baggersee Rathjens und das Gemeindeloch seien ersteigert worden. „Es waren noch Bürgen nötig, weil der Verein noch kein Vermögen besaß.“

Anfangs 18 Mitglieder

Kameradschaft und Geselligkeit waren damals schon wichtig. Auch Belehrungen und technische Kenntnisse wurden dabei vermittelt – liest man in der Vereinschronik. Erster Vorsitzender war der Lehrer Johann Schrödel. Zunächst konnten sich nur 18 Mitglieder den Monatsbeitrag von einer Mark leisten. Deswegen gab es auch erst einen langsamen Zuwachs an Mitgliedern.

1927 veranstaltete der junge Verein das erste Strandfest „zur finanziellen Besserung“. Am 28. Juli 1933 wurde – so die Chronik – „durch die Fügung in eine neue Zeit“ der erste Vorstand abgesetzt und durch einen „Vereinsführer“ ersetzt. 1939 kam die Mobilmachung und der „Vereinsführer“ musste auch in den Krieg. 1946 erlaubte dann die Militärregierung, wieder die Vereinstätigkeiten aufzunehmen.

Die Mitglieder des Fischzucht- und Fischereivereins Wörth im Jahre 1952.
Die Mitglieder des Fischzucht- und Fischereivereins Wörth im Jahre 1952.

Nach dem Krieg war das Angeln für viele Familien ein wichtiger Ernährungszusatz, Fisch ein wertvolles Lebensmittel. Deshalb sind viele Bürger in den Verein eingetreten. Schließlich hat sich dieser über die vielen Jahrzehnte fest in Wörth etabliert.

Ein wichtiger Abschnitt in der Vereinsgeschichte war der Bau der Zuchtanlage am Saubögel. Dieses Gelände wurde von der Gemeinde in Erbpacht erworben. 1973 wurden mit Hilfe der US-Pioniere aus Knielingen mit deren schwerem Gerät und vielen fleißigen Helfern drei Weiher geschaffen. 1979 wurde dann das Wirtschaftsgebäude in Eigenleistung von Mitgliedern erbaut.

Aalbesatz soll Bestand bewahren

Heute wird die Zuchtanlage von den Gewässerwarten betreut. Fischbesatz, Fütterung, Gewässerpflege und Ausfischung müssen regelmäßig durchgeführt werden. Hauptsächlich Spiegel- und Schuppenkarpfen, Schleien und Karauschen werden in den Zuchtweihern gezüchtet – jedes Jahr mehr als 1000 – und dann nach drei bis vier Jahren in die verschiedenen Gewässer ausgesetzt. Der SFV Wörth nimmt auch an den Aal-Besatzmaßnahmen teil, um den Bestand in Fließgewässern zu sichern. Das bedeutet, dass Jungaale für sie übernommen werden, die mit dem Rhein verbunden sind. Das sind 100 Kilo Jungaale für mehr als 1000 Euro, um den Aal vor dem Aussterben zu bewahren.

Derzeitige Pachtgewässer sind der Rathjenssee, der Schauffelesee, zwei Gemeindelöcher, Altwasser, Altrhein, Hörnel Altrhein und die Landeshafenspitze.

Dieses Bühnenbild wurde vom Künstler Andreas Hella gemalt.
Dieses Bühnenbild wurde vom Künstler Andreas Hella gemalt.

Der Vorsitzende erwähnt noch die Aufgaben und vielen Arbeiten, die sein Verein und vor allem die Mitglieder im Vorstand erledigen müssen – angefangen mit der Betreuung der Mitglieder mit Angel- und Bootskarten, über die Regelung der Pachtverträge sowie die Pflege der Zuchtanlage, die Gewässerpflege für saubere Ufer, die Verbesserung der Gewässer für Laichstellen und die Mäharbeiten an den Gewässern.

Das Festprogramm

Samstag, 19. August, ab 16 Uhr Festbeginn mit einer reichhaltigen Speisekarte mit verschiedenen Fischangeboten und anderen Spezialitäten. Ab 19 Uhr Musik von der Band HeggMac aus Karlsruhe – Blues-Rock & more

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Sonntag. 20. August, ab 10 Uhr musikalischer Frühschoppen mit den örtlichen Vereinen „Musikverein Edelweiß“, „GV Concordia“ und „GV Männerchor 1844“. Dazu mehrere Grußworte und Festreden – unter anderem vom Verbandspräsidenten Gustav Pade – im etwa zweistündigen Programm mit Kaffee und Kuchen

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Montag, 21. August, ab 10 Uhr Rentnertreff, wobei es an Speisen zusätzlich zum regulären Angebot „Pälzer Fläschknepp mit Meerrettich“ gibt. Am Nachmittag wird die AH-Band des FC Bavaria für Unterhaltung sorgen und ab 19 Uhr Franz Roth mit Keyboard und Gesang.

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