Kreis Germersheim Sparkasse Germersheim-Kandel soll weiterhin dezentral Bargeld bereitstellen

Kurze Wege zum Bargeld in allen Orten im Landkreis fordert die SPD-Kreistagsfraktion.
Kurze Wege zum Bargeld in allen Orten im Landkreis fordert die SPD-Kreistagsfraktion.

„Die angekündigte Stilllegung von neun Bargeldautomaten der Sparkasse Germersheim-Kandel im Landkreis“ ist für die SPD-Kreistagsfraktion „nicht ohne Weiteres hinnehmbar“. So heißt es in deren Stellungnahme zum Bericht „Sparkasse schließt Filialen“ in der Mittwochsausgabe.

Die dezentrale Möglichkeit Bargeld abzuheben, ist laut SPD-Fraktion „ein wichtiger Bestandteil der lokalen Daseinsvorsorge“ und muss für die Bevölkerung auch zukünftig zur Verfügung stehen. Wenigstens ein Mindestmaß an Service müsse auch in kleinen Orten bereitgestellt werden. „Immerhin sind die kommunalen Gebietskörperschaften der Gewährträger der Sparkasse.“ Dass wegen des geänderten Kundenverhaltens, der Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) und internationalem Wettbewerbsdrucks das Filialnetz konsolidiert werden müsse, sei verständlich. Kunden in einzelnen Kommunen gänzlich von dieser Infrastruktur abzuschneiden, halte die SPD-Fraktion aber nicht für sinnvoll.

„Schorle und dreimal Dosenwerfen ab morgen auf der lokalen Kerwe per PayPal? – in Zukunft wahrscheinlich, aber nicht von heute auf morgen“, schreibt Felix Werling, stellvertretender Fraktionsvorsitzender. Er spricht sich für „eine dezentrale Versorgung mit kurzen Wegen zum Bargeld in allen Kommunen des Landkreises“ aus. Insbesondere dort, wo zahlreiche Gewerbebetriebe oder Gastronomie vor Ort seien. So sei beispielsweise im Altort von Wörth zumindest ein Geldautomat unerlässlich. Die Sparkasse habe hier eine Prüfung zugesagt, so Dennis Nitsche (SPD), Bürgermeister der Stadt Wörth und Kreistagsmitglied.

Geldautomaten sollten bleiben

Die SPD-Kreistagsfraktion erwarte jedoch, dass die Sparkasse nicht nur in Altwörth, sondern auch in Freckenfeld, Hördt, Schwegenheim, Kuhardt, Minfeld, Steinweiler, Hatzenbühl und Neupotz sowie in Weingarten, diese Filialen sollen zum 1. Juli geschlossen werden, die Beibehaltung von Geldautomaten wohlwollend prüft. Zudem sollte die Möglichkeit erhalten werden, Überweisungen zu tätigen und Kontoauszüge auszudrucken.

Die laufenden Fusionsgespräche zwischen den Sparkassen Germersheim-Kandel und Südliche Weinstraße werden die Regionalität der Banken weiter aushöhlen, so die nach Ansicht der SPD-Fraktion. Ihr Vorschlag: Die Sparkasse Germersheim-Kandel und die VR-Bank Südpfalz sollen insoweit miteinander kooperieren, dass die noch vorhandenen Geldautomaten und die bankspezifische Infrastruktur von allen Bürgern „gemeinsam und ohne zusätzliche Gebühren genutzt werden“ können. Entsprechende Gespräche liefen bereits.

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