Kreis Germersheim Sie können nichts für Frauchen oder Herrchen

Hackfleischbällchen, die vergangene Woche auf einer Wiese in Steinweiler ausgelegt waren, erregten den Verdacht eines Hundebesitzers. Er warnt: Sie könnten vergiftet sein.

Lang wäre sie bestimmt, die Liste der Vorhaltungen, die sich „unvernünftige“ Hundehalter anhören müssten. Und das nicht nur von Menschen, die selbst keine Vierbeiner halten. Ganz oben auf dieser Liste stünde wohl der rücksichtslose Umgang mit den Hinterlassenschaften der Hunde. Allerorts wird dies beklagt, gebessert hat sich indes nicht viel. Wer sich einen Eindruck hiervon verschaffen möchte, der braucht in Steinweiler nur den Weg neben der protestantischen Kirche und dem protestantischen Gemeindehaus entlang zu gehen. Gleich mehrere Häufchen liegen hier nacheinander! Anliegern, denen die Sache im wahrsten Sinne des Wortes „stinkt“, setzen sich zur Wehr, hängen Schilder aus wie „Vielen Dank! für die Hundekacke“. Auch André Huck und sein Partner führen ihren Labrador „Nero“ hin und wieder hier aus. Aber für dieses Verhalten anderer Hundebesitzer haben die beiden überhaupt kein Verständnis. Schockiert hat die beiden am Mittwoch letzter Woche jedoch etwas, was auf der Nordseite der protestantischen Kirche auf einer Grünfläche gefunden wurde: Mehrere Bällchen aus frischem Hackfleisch. Huck vermutet, dass das Hackfleisch vergiftet war, und warnt Hundebesitzer vor einem Giftköder. So etwas finden die beiden abscheulich. Denn bei allem Ärger über die, wie eingangs beschriebenen, „unvernünftigen Hundehalter“, sollten die Tiere nicht bestraft werden. Sie können nun wirklich nichts für ihre „Frauchen“ oder „Herrchen“. Wer diese mutmaßlichen Giftköder ausgelegt hat, ist natürlich nicht auszumachen. Und Huck hat auch keinen konkreten Verdacht geäußert, kann sich überhaupt nicht vorstellen, wer in Steinweiler so etwas machen würde. Auch Ortsbürgermeister Michael Detzel, von der RHEINPFALZ auf den Fund angesprochen, zeigt sich entsetzt. In jüngster Zeit habe er nichts von Giftködern in Steinweiler gehört. Vor längerer Zeit allerdings, im Jahr 2015, war ausführlich über in mehreren Gemeinden ausgelegte Giftköder berichtet worden. Auch am Ortsrand von Steinweiler habe man so etwas gefunden, sagt Detzel. Immer wieder erreichen ihn Beschwerden wegen des Hundekots. Diesen gehe er nach und habe an die Hundebesitzer appelliert. Wissen müssten diese, dass man Hundekottüten bei der Gemeinde oder Verbandsgemeindeverwaltung kostenlos bekommen könne. André Trauth möchte mit seinem Hinweis aufmerksam machen auf eine wieder akut gewordene „Gefahr für das Leben der Hunde“, die man ernst nehmen sollte.

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