Kreis Germersheim Schwimmpark wird saniert

Der Bellheimer Schwimmpark soll in den nächsten Jahren in größerem Umfang saniert werden. Rund zwei Millionen Euro sind dafür in einer dem Verbandsgemeinderat am Dienstag präsentierten Studie veranschlagt. Vor dem Start der Arbeiten im Freibad sollen nach dem einhelligen Willen des Rats der Haupt- und Finanzausschuss sowie der Bauausschuss nach einem Ortstermin Details beraten; Bürgermeister Dieter Adam (Wählergruppe Adam) will prüfen lassen, was Land und Kreis an Zuschüssen gewähren.

Die Arbeiten, für die es noch keinen Zeitplan gibt, sollen entsprechend ihrer Dringlichkeit in vier Bauabschnitten ausgeführt werden. Im ersten Bauabschnitt, der mit 562.000 Euro veranschlagt ist, ist folgendes geplant: undichte Dächer sanieren, Rutsche erneuern, Chlorgaslagerraum erweitern und zum Planschbecken hin abgrenzen wegen des Gefährdungspotenzials, Badepark-Eingang umgestalten, Anbau ans Abstellgebäude und neues Dach über Umkleiden für Solarnutzung, neue, normgerechte Sprungturmgeländer, neue Sprungbretter, neuer Zaun sowie Reparatur des Bodenbelags , der das Schwimmbecken umibt und neue Rinnenroste. Mit geschätzten 711.000 Euro zu Buche schlagen soll der zweite Bauabschnitt: Das geflieste Planschbecken soll bis auf die Bodenplatte abgetragen und durch ein Edelstahlbecken ersetzt werden. Ferner soll es durch einen Bachlauf, Spielgeräte und Spritzdüsen aufgewertet werden. Am Beachvolleyballfeld soll ein Duschplatz geschaffen werden, um zu verhindern, dass weiterhin so viel Sand ins nahe Planschbecken gelangt. Im dritten, mit 133.000 Euro veranschlagten Bauabschnitt, soll entweder die Gasheizung erneuert oder ein Fernwärmeanschluss installiert wereden. Die Fernwärme könnte von der verbandsgemeindeeigenen Holzhackschnitzel-Heizungsanlage beim Bellheimer Rathaus kommen. Das Erneuern der Filter- und der Enteisungsanlage im vierten Bauabschnitt ist mit 724.000 Euro kalkuliert. Laut Bürgermeister Adam liegt die letzte größere Sanierung des Schwimmparks 20 Jahre zurück. Deshalb habe das Büro Richter und Rausenberger Bäderbau, Gerlingen, den Auftrag erhalten den Sanierungsbedarf festzustellen. Das Ergebnis ihrer Arbeit stellten Kathrin Richter-Hönes und Jochen Rausenberger dem Rat vor. Er empfahl den Anteil der Solarenergie von etwa einem Drittel derzeit auf zwei Drittel, wenn nicht sogar 100 Prozent zu erhöhen. Das sei in der sonnenverwöhnten Südpfalz kein Problem und spare Kosten. Allerdings müsse man berücksichtigen, dass für den Fall, dass man sich komplett auf die Sonne verlassen wolle, an trüben Tagen das Wasser ein, zwei Grad kälter sein könnte beziehungsweise die Badesaison später eröffnet werde. Eine entsprechende Wirtschaftlichkeitsberechnung müsse ebenso angestellt werden wie eine Erhebung wie sich das auf die Badegastzahlen auswirkt. Laut Richter sollte die Probephase in die Zeit fallen, in der die alte Heizanlage noch funktioniert, so dass man das Wasser gegebenenfalls noch zusätzlich heizen könne. Andy Becht (FDP) brach eine Lanze für den Vorschlag der Planer, das Bellheimer Freibad zu 100 Prozent mit Solarenergie zu beheizen und forderte einen Bürgerentscheid. Der Bürger solle in Zeiten der Energiewende selbst bestimmen, ob er bereit ist für den Umweltschutz auf ein wenig Komfort zu verzichten, sprich auf ein, zwei Grad Wassertemperatur. Bei den Temperaturschwankungen müsse man darauf achten, dass keine Badegäste abwandern, wandte Georg Biehler (SPD) ein. Wie Bürgermeister Adam forderte auch Alfred Gadinger (CDU) die Studie erst in Ruhe zu besprechen und dann zu schauen, was davon umzusetzen ist. (gs)

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