Kreis Germersheim Schokoladen-Nikoläuse deuten stabile Wasserpreise an

Trinkwasser bleibt günstig.
Trinkwasser bleibt günstig.

Die auf dem Tisch bereitstehenden Schokoladen-Nikoläuse deuteten die frohen Botschaften bereits an. Denn der Zweckverband für Wasserversorgung Germersheimer Südgruppe (WGS) präsentierte für den Abschluss des Geschäftsjahres 2017 gute Zahlen. Auch fürs laufende Jahr deutet sich ein positiver Abschluss an. Dass die Wasserqualität ausgezeichnet sei und die Preise stabil bleiben sollen, dürfte auch die Kunden freuen.

„Ach Gott, wie viele Liter bekommt man denn noch dafür“, kommentierte Verbandsvorsteher Harald Seiter mit heiterer Miene die ihm gerade ausgezahlte Fahrtspesenzulage in Höhe von 3,60 Euro. So gar nicht bescheiden fielen dann in der gemeinsamen Sitzung von Werksausschuss und Vollversammlung der WGS die Ergebnisse aus. Die Prüfungs- und Beratungsgesellschaft Rödl und Partner gab uneingeschränkt grünes Licht für die Feststellung des Jahresberichts 2017 und für die Entlastung der Geschäftsführung um Verbandsdirektor Ralf Friedmann. Der Blick auf das Haushaltsjahr 2017 ist bei einer Bilanzsumme von 16, 4 Millionen Euro positiv. Aus diesem können an die Verbandsgemeinden Bellheim, Jockgrim, Rülzheim und Wörth Konzessionsabgaben in Höhe von rund 244.000 Euro ausbezahlt werden. Für das laufende Jahr erwartet Friedmann einen um rund 100.000 Euro höheren Betrag. Im weiteren Verlauf lobte Seiter auch „die sorgfältige Arbeitsweise im ganzen Haus.“ Dieses versorgt von Ottersheim bis Maximiliansau 13 Gemeinden mit rund 60.000 Einwohnern und zahlreichen Betrieben mit Trinkwasser. Hinsichtlich der Gebühren stellte Friedmann fest, dass deren Gewichtung mit einer niedrigen Grundgebühr „nicht zeitgemäß ist. Je weniger Wasser ich verbrauche, desto mehr muss gespült werden.“ Daher mache es ökologisch „keinen Sinn, auf Teufel komm` raus Wasser zu sparen.“ Eine „Flatrate“ wiederum sei ebenso verkehrt, da das Wasser vom Nutzer dann wieder laufengelassen würde. Diese beiden Extreme gilt es künftig weiter anzugleichen. Friedmann: „Und da sind wir auf einem guten Weg.“ Grundsätzlich bleiben die Zahlen der Trinkwasserabgabe nach Verbrauchern stabil, wobei für 2018 aufgrund des heißen Sommers wieder mit einer leichten Steigerung gerechnet wird. Der Verlust von rund 600.000 Kubikmetern Wasser aufgrund von Rohrleitungsschäden 2016 blieb in diesem Ausmaß ein einmaliges Ereignis. Die Schadensfälle im Rohrnetz sind von 2017 auf 2018 rückläufig. Die Vielzahl der Leckstellen ist Korrosion an den bis zu 60 Jahre alten Rohren geschuldet, die nur schrittweise ersetzt werden können. Der Haushalt 2019 mit einem Investitionsprogramm bis 2022 wurde einstimmig beschlossen. Für das Haushaltsjahr 2019 sind Investitionen in Höhe von knapp 900.000 Euro vorgesehen. Sie betreffen im wesentlichen die weitere Ertüchtigung des 330 Kilometer umfassenden Rohrnetzes. Mittelfristig sieht der Investitionsplan eine neue Grundwassermessstelle vor. Diese soll der WGS rechtzeitige Informationen darüber liefern, wenn es durch Klima oder Düngemitteleinsatz zu Veränderungen im Grundwasser kommen sollte. Als Fernziel nannte Friedmann Funkwasserzähler in jedem Haushalt. Die Installation solcher Geräte bei Mitarbeitern war allerdings „ganz schnell vom Tisch“, da sich die Angesprochenen wegen Ängsten vor Überwachung dagegen gewehrt hätten. Friedmann: „Der Trend wird aber dahin gehen. Früher wollte auch niemand ein Handy.“ Den um vier Stellen gestiegenen Personalaufwand begründete Friedmann mit einer notwendigen Verjüngung des Unternehmens: „Wir haben sehr viele Tätigkeiten, die den Menschen körperlich belasten. Neueinstellungen müssen künftig also früher erfolgen.“ Im kommenden Haushaltsjahr weist der Wirtschaftsplan bei Aufwand und Ertrag je rund 5,8 Millionen Euro auf. Im Vermögensplan ist ein Plus von rund 2,6 Millionen Euro veranschlagt. Hauptfaktor der Aufwandseite bleiben die Pumpstromkosten sowie die Unterhaltung der bestehenden Anlagen sowie der Personalaufwand. Der Planansatz für Löhne und Gehälter der 47 Angestellten liegt bei etwa 2,2 Millionen Euro.

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