Kandel Schüler pflanzen 1500 Bäume

Bei der Arbeit: Förster Rüdiger Sinn, Lehrerin Sabine Luppert, Revierleiter Bernd Müller und Verbandsbürgermeister Volker Poss.
Bei der Arbeit: Förster Rüdiger Sinn, Lehrerin Sabine Luppert, Revierleiter Bernd Müller und Verbandsbürgermeister Volker Poss.

Zahlreiche Buchen und Eichen sind abgestorben. Nun haben Schülerinnen und Schüler 1500 neue Bäume gepflanzt. Das steckt hinter der Aktion.

Fröhliches Kinderlachen und Betriebsamkeit im Kandeler Stadtwald zwischen Schwimmbad und Naturfreundehaus westlich der Badallee um die Mittagszeit: Rund 25 Schülerinnen und Schüler der Integrierten Gesamtschule Kandel pflanzten jüngst mit ihrer Lehrerin Sabine Luppert und Mitarbeitenden der VR Bank Südpfalz, Verbandsbürgermeister Volker Poß und dem Ersten Beigeordneten Michael Gaudier die letzten von insgesamt 1500 Bäumen im Forst der Bienwaldstadt.

Es ist der letzte von zahlreichen Arbeitseinsätzen der Baumpflanzaktion „Wurzeln“ der örtlichen Genossenschaftsbank. Als Teil der bundesweiten Klima-Initiative „Morgen kann kommen“ ihres Bundesverbands hat sie aus Mitteln des Gewinnsparvereins 9000 Euro bereitgestellt. Partner ist die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald. Fläche und Tag wurden bewusst ausgewählt. Die neuen Bäume entstehen auf Freiflächen, die aus Gründen der Verkehrssicherung geschaffen werden mussten. Zuvor standen hier fast 200 Jahre alte Buchen und Eichen, die durch zunehmende Hitze und Trockenheit abgestorben waren.

Rund 350 junge Baumpflanzer

Der 21. März ist seit 1971 der internationale Tag der Wälder, jedes Jahr soll an die vielfältige Bedeutung der Wälder erinnert werden. An insgesamt 16 Tagen hatten sich seit November 2023 rund 350 Jugendliche und Kinder der Kandeler IGS und der Realschule plus durch ihre Mitarbeit eingebracht. Der Kandeler Förster und Umweltpädagoge Rüdiger Sinn schart die Kinder zu Beginn um sich, gibt wichtige Informationen zum Ökosystem Wald. Alle hören gebannt zu. Ein Kind merkt an, dass die Plastikrohre für die Setzlinge ja nicht umweltgerecht seien. Sinn erklärt: „Das sind unsere komplett recycelbaren und mehrfach nutzbaren Minigewächshäuser, sie schützen die jungen Pflanzen zum Beispiel vor Verbiss durch Wild.“

Dann geht es los. Auch Filialbereichsleiter Jürgen Heintz hebt mit dem Spaten Löcher hauptsächlich für Libanonzedern und Stieleichen aus. Beide Baumarten gelten wegen ihrer Robustheit und Widerstandkraft als besonders nachhaltig. Die VR Bank Südpfalz hat bereits 2022 eine ähnliche Gemeinschaftsaktion mit 3000 Setzlingen in den Gemeindewäldern von Weingarten und Westheim initiiert und finanziell unterstützt. Lehrerin Sabine Luppert ist in der Region bekannt als engagierte Umwelt- und Tierschützerin und wurde erst 2023 von Ministerpräsident Malu Dreyer mit dem „Ehrensache“-Preis ausgezeichnet. Die Klassenlehrerin der 6c hatte neben Kindern ihrer Klasse zahlreiche Schülerinnen und Schüler der von ihr geleiteten Freiwilligen Arbeitsgemeinschaft „Schüler für Tiere“ dabei.

Kinder sind begeistert dabei

Was treibt die Kinder an? Die zwölfjährige Tessa aus Berg verrät, dass ihr Vater als gelernter Schreiner gerne zuhause in seiner Werkstatt baut und bastelt. „Er hat mir die Freude vermittelt, mit den eigenen Händen etwas zu schaffen. Heute kann ich den Planeten vielleicht ein bisschen besser machen“, so Tessa. Ihre gleichaltrige Freundin Mia kommt jeden Tag aus Bad Bergzabern in die Bienwaldstadt. Sie erzählt: „Mir gefällt es an meiner Schule super. Ich habe viele Freunde gefunden, mit denen ich gemeinsam etwas für die Umwelt tun. Deshalb macht mir der relativ weite Weg überhaupt nichts aus.“ Der Beigeordnete Michael Gaudier hat seine dreijährige Enkeltochter Pauline mitgebracht. „Ich will ihr frühzeitig ein Gefühl für den Umgang mit der Natur vermitteln. Vielleicht kann sie erst in ein paar Jahren die Wichtigkeit solcher Tage richtig einschätzen.“

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