Kreis Germersheim Philippsburg: Ende Juli ist Schluss im Goodyear-Reifenwerk

Protest vor dem Werkstor: Beschäftigte, Gewerkschaft und Politiker aus der Region hatten sich für den Erhalt stark gemacht.  Arc
Protest vor dem Werkstor: Beschäftigte, Gewerkschaft und Politiker aus der Region hatten sich für den Erhalt stark gemacht. Archivfoto: Norman Krauss

Der Reifenhersteller Goodyear stellt die Produktion im Reifenwerk Philippsburg (Kreis Karlsruhe) zum 31. Juli ein. Dies wurde mit den Arbeitnehmervertretern vereinbart, teilte das Unternehmen am Freitag in Hanau mit. Von der Schließung des größten Arbeitgebers am Ort sind noch rund 800 Beschäftigte betroffen. Sie hatten ein halbes Jahr vergebens für den Erhalt des Standorts gekämpft. Von der Werksschließung ist nach früheren Angaben von Bürgermeister Stefan Martus (parteilos) jeder zehnte Bewohner des 13.000-Einwohner-Ortes betroffen.

Konzentration auf Premium-Reifen


Goodyear-Deutschland-Chef Jürgen Titz sprach von einem Sozialplan, der auf die Bedürfnisse der einzelnen Mitarbeiter zugeschnitten sei und zukunftsorientierte Lösungen mit Karriereperspektiven biete. Ergänzend zur Abfindung arbeite man mit einer Transfergesellschaft, die den Einstieg in eine neue Beschäftigung erleichtern soll.
Das Unternehmen hatte die Schließungspläne im vergangenen Oktober verkündet. Grund sei die Konzentration auf nachfragestarke Premium-Reifen. In wachstumsschwache oder rückläufige Segmente wolle man weniger investieren.
Ursprünglich war das Aus des im Herbst noch rund 900 Mitarbeiter zählenden Werkes für Ende dieses Jahres vorgesehen.

Viele Beschäftige untergekommen


Der Gewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie zufolge sind inzwischen eine Reihe von Beschäftigten anderweitig untergekommen, so dass eine längere Öffnung nicht mehr sinnvoll gewesen wäre.

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