Minfeld/Winden Pfarrerin Anna Thees steht in den Startlöchern

 Pfarrerin Anna Thees schätzt an ihrer neuen Wirkungsstätte auch die Nähe zum Pfälzerwald und zu Frankreich.
Pfarrerin Anna Thees schätzt an ihrer neuen Wirkungsstätte auch die Nähe zum Pfälzerwald und zu Frankreich.

Alle Umzugskartons hat Anna Thees noch nicht ausgepackt. In ihrem neuen Wirkungskreis hat sich die Pfarrerin aber schon umgeschaut. Mit der neuen Stelle kehrt sie in ihre Heimat, die Pfalz, zurück.

Offiziell wird Anna Thees erst am 24. März von Dekan Dietmar Zoller (Bad Bergzabern) in ihr Amt eingeführt, doch erste Ausflüge und viele Gespräche hat sie bereits hinter sich. Als neue Pfarrerin der protestantischen Kirchengemeinde Minfeld-Winden ist sie auch für Hergersweiler und Büchelberg zuständig. Die Stelle war frei geworden, nachdem ihr Vorgänger Henning Lang im Sommer vergangenen Jahres als Seelsorger zur Bundespolizei nach St. Augustin bei Bonn versetzt worden war. Lang hatte die protestantische Kirchengemeinde zehn Jahre lang betreut.

Zum Studium nach Montpellier

Anna Thees war zuvor in Ebernburg bei Bad Kreuznach tätig, ihrer ersten Pfarrstelle nach dem Vikariat, das sie noch in Bockenheim am anderen Ende der Deutschen Weinstraße abgeleistet hatte. Die neue Pfarrerin ist verheiratet und Mutter von zwei Töchtern: Die ältere ist vier Jahre, die jüngere Tochter fünf Monate alt. Und Anna Thees ist waschechte Pfälzerin. Sie wuchs in Eisenberg auf. Nach dem Abitur in Kirchheimbolanden hat sie sich zum Theologiestudium entschlossen, das sie an die Universitäten nach Mainz, Heidelberg, an die Diakonie in Neuendettelsau und ins südfranzösische Montpellier führte.

In Frankreich zu studieren war für Anna Thees eine Herzensangelegenheit, die erforderlichen Sprachkenntnisse hatte sie am Gymnasium erworben. Und die Nähe von Frankreich zu suchen, das schien ihr in der Südpfalz doch eher möglich zu sein als im Rheinhessischen. Auch das habe bei ihrer Bewerbung für die Pfarrstelle Minfeld-Winden eine gewisse Rolle gespielt, erzählt die Pfarrerin. Schon in den ersten Wochen nach dem Umzug – einige Kisten, vor allem mit Büchern bestückt, stehen noch im Pfarrhaus neben der historischen Kirche – unternahm sie mit ihrer Familie einige Exkursionen ins naheliegende Nachbarland.

Theologie – das könnte es sein

Schon früh hatte Anna Thees sich für die protestantische Gemeindearbeit in Eisenberg interessiert, fühlte sich angezogen durch die Angebote für Kinder und Jugendliche und durch die Gemeinschaftserlebnisse. Bald übernahm sie auch Aufgaben, in der Organisation von Kindergottesdiensten oder Konfirmanden-Freizeiten. Das könnte es doch auch sein, dachte sie oft. Denn nur zu gerne geht sie auf Menschen zu, nimmt Anteil, interessiert sich für ihre Probleme.

Sie wollte nicht nur mit jungen Leuten zu tun haben, sondern mit Menschen aller Altersgruppen, mit deren vielfältigen Anliegen und Sorgen. So fand sie den Weg zum Studium der Theologie. In ihrer neuen Gemeinde möchte sie Bewährtes fortführen, erzählt sie im Gespräch mit der RHEINPFALZ, aber auch neue Angebote unterbreiten. Es reiche nicht aus, nur Sonntagsgottesdienste abzuhalten und zu hoffen, dass die Menschen diese besuchen. Obwohl sie sich darüber freut, dass die letzten Sonntage „ganz gut gewesen“ seien.

Wandern, lesen und Geige spielen

Dass mit neuen Gesichtern auch neue Wege gegangen werden müssen, ist der jungen Pfarrerin klar. In Minfeld-Winden ist das Feld hierfür schon gut bestellt, haben ihre beiden Vorgänger Volker Janke (heute Dekan in Landau) und Henning Lang hier deutliche Spuren hinterlassen. Anna Thees hat bisher nicht nur mit den Mitgliedern des Presbyteriums gesprochen und sich über die Arbeit und Pläne des Fördervereins Historische Kirche informiert, sie besuchte zwischenzeitlich auch die Neujahrsempfänge in Winden und Minfeld und hat dabei mit den Ortsbürgermeistern Kontakt aufgenommen.

Zeit für ihre Hobbys bleibe hoffentlich noch: Anna Thees spielt Geige, liest furchtbar gerne und geht zusammen mit ihrer Familie auch häufig wandern. Jetzt hat sie den Pfälzerwald ja quasi vor der Haustüre und nach Frankreich ist es auch nicht weit.

Info

Einführungsgottesdienst am Sonntag, 24. März, 14 Uhr. Anschließend Stehempfang. Anmeldungen bis Freitag, 15. März per E-Mail an dekanat.bad.bergzabern@evkirchepfalz.de oder telefonisch unter der Nummer 06343 7002 100.

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