Kreis Germersheim Nitsche demonstriert SPD-Position

Die SPD will ihre Position als zweitstärkste Fraktion im Kreistag auch nach außen hin dokumentieren und stellt deshalb einen Kandidaten zur Wahl als ehrenamtlichen Beigeordneten des Kreises. Der Wörther SPD-Vorsitzende Dennis Nitsche tritt gegen Michael Braun (FWG) an, den CDU, FWG und Grüne bereits als gemeinsamen Kandidaten benannt haben.

„Wir wissen, dass wir diese Wahl nicht gewinnen können“, sagt SPD-Fraktionsvorsitzender Uwe Schwind. Aber es sei der SPD wichtig, ein Zeichen zu setzen. „Wir fänden es richtig, als zweitstärkste Fraktion in der Kreisspitze mit einem Beigeordneten eingebunden zu sein.“ Nitsche fühlt sich demnach auch nicht als Kanonenfutter und hat keine Angst, politisch verheizt zu werden. Im Gegenteil: „Ich will ein Signal setzen, dass wir bereit gewesen wären.“ „Bereit gewesen“ heißt, der promovierte Politologe und Verwaltungsdirektor des KIT (Karlsruher Institut für Technologie) wäre auch der SPD-Kandidat für die erste ehrenamtliche Beigeordnetenposition gewesen, wenn die CDU auf das Angebot, mit der SPD zusammenzuarbeiten eingegangen wäre. Stattdessen hat sich die Mehrheitsfraktion CDU für eine Kooperation mit den Freien Wählern und den Grünen entschieden. Die CDU hat von den 46 Sitzen im Kreistag 18 Sitze, die Freien Wähler 5, die Grünen 4. Die SPD kommt auf 12 Sitze. Dazu sind AfD (3), FDP (2), REP (1) und Linke (1) im Kreistag vertreten. Eine sichere Mehrheit von mindestens 27:19 für die Kooperationsparteien. Entsprechend werden die Posten verteilt. Dietmar Seefeld (Offenbach/CDU) soll den neu geschaffenen Posten des hauptamtlichen Beigeordneten übernehmen. Erster ehrenamtlicher Beigeordneter wird Michael Braun (Rülzheim/FWG), zweite ehrenamtliche Beigeordnete Jutta Wegmann (Kandel/Grüne). Mit der satten Mehrheit dieser drei Parteien werde es wohl keine Sensation bei der Beigeordnetenwahl geben, sind sich Schwind und Nitsche einig. Aber sie sind auch sicher, mit Nitsches Kandidatur ein Zeichen zu setzen. Nitsche ist seit gut einem Jahr Vorsitzender des SPD-Stadtverbandes Wörth, seit knapp zwei Jahren Mitglied im Vorstand der Kreis-SPD. In Wörth zieht er demnächst als Nachrücker in den Stadtrat ein. SPD-Mitglied ist der aus der Neu-Ulm stammende Politiker seit 2001, hat 2002 und 2011 im Bundestags- beziehungsweise Landtagswahlkampf der Partei mitgearbeitet. Mit seinem beruflichen Wechsel als Dozent der Universität Augsburg nach Karlsruhe ist Nitsche in Wörth heimisch geworden. „Wir haben gerade ein Häuschen gekauft“, sagt der 36 Jahre alte verheiratete Vater eines Kindes. „Der Aufenthalt hier und das SPD-Engagement sind schon längerfristig angelegt.“

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