Karlsruhe Neues KSC Wildparkstadion wird nach vier Jahren Bauzeit eröffnet

Blick ins Stadion.
Blick ins Stadion.

Es ist eine schier unendliche Geschichte, mehr als 20 Jahre lang wurde über den Stadionneubau diskutiert – und gestritten. Mit zwei „Events“ wird das neue Fußballstadion im Karlsruher Wildpark, dem Hardtwald-Areal nördlich des Schlosses, eröffnet. Die Fans des Karlsruher SC und des FC Liverpool fiebern auf Eröffnungsspiel hin im Wildpark – am Mittwochabend gastiert Mannschaft von Jürgen Klopp in Karlsruhe, diese weilt aktuell im Trainingslager Donaueschingen. Bereits am Sonntag wurden beim traditionellen „Familientag“ des Vereins vor rund 10.000 Besucherinnen und Besuchern das Stadion, die neue Mannschaft und auch die neuen Trikots präsentiert. Ursprünglich sollte das neue Stadion, das im laufenden Betrieb am bestehenden Standort umgebaut wurde, bereits im Sommer vergangenen Jahres eröffnet werden. Wirklich fertig ist das Stadion aber noch nicht: letzte Restarbeiten erfolgen derzeit noch an der Haupttribüne und den neuen VIP-Lounges.

150 Millionen Euro Baukosten

Seit 2019 wurden an dem neuen Wildparkstadion gearbeitet, das künftig offiziell den Namen „BBBank Wildpark“ trägt und Plätze für bis zu 34.000 Fußballfans, inclusive der Stehplätze, bieten soll. Die Kosten waren bei Baubeschluss 2018 auf rund 123 Millionen Euro gedeckelt, werden aber nach Angaben der städtischen Baugesellschaft, die den Umbau managte, am Ende mehr als 150 Millionen Euro betragen. Im November 2018 wurden die ersten Bauzäune für den Umbau aufgestellt. Teile des alten Stadionkörpers galten als regelrecht baufällig, die Gegentribüne wurde noch in einer Holzkonstruktion erstellt. Zuletzt 1993 wurde in dem früheren, 1955 in Betrieb genommenen Stadion ein international beachtetes Länderspiel ausgetragen – bei dem Deutschland gegen Uruguay angetreten war. Der Traditionsclub Karlsruher SC – der zurzeit im Mittelfeld der 2. Bundesliga spielt, hatte in einst erfolgreichen Zeiten zwischen 1963 und 2009 insgesamt 23 Jahre in der 1. Bundesliga gespielt. Immer wieder hatte es Kritik am Finanzierungskonzept an dem unter dem seit 2013 amtierenden Karlsruher Oberbürgermeister Frank Mentrup (SPD) vorangetriebenen Um- und Neubau des Wildparkstadions gegeben. Noch im April 2016, im Jahr des Ausschreibungsverfahrens, lag das errechnete Gesamtbudget für Stadionbau samt Infrastruktur bei rund 114 Mio. Euro. Die vor der erstmaligen Inbetriebnahme des Wildparkstadions 1955 aufgeschütteten Wälle im Landschaftsschutzgebiet Hardtwald, die aus Erde und aus Weltkriegsschutt bestehen, hatten zunächst zur Verzögerung der Vergabe der Bauleistungen geführt. Die Baukosten blieben längere Zeit gedeckelt bei 123 Mio. Euro. Derzeit geht man von Gesamtkosten von mehr als 150 Mio. Euro aus.

Stadionbau war Wahlversprechen

Die von der Stadt auf Kredit vorgestreckten Baukosten soll der Karlsruher Sport-Club (KSC) als Hauptnutzer während einer Vertragslaufzeit von 35 Jahren über – je nach Ligazugehörigkeit – festgelegte Pachtzahlungen über die Jahre hinweg refinanzieren. Für Rathauschef Mentrup war der Stadionbau ein Wahlversprechen aus dem Wahlkampf im Herbst 2012. Fast zeitgleich hatte der südbadische Erstligist Freiburger SC einen Stadionneubau betrieben – das neue Europapark-Stadion im Nordwesten der Stadt Freiburg wurde bereits im Oktober 2021 eröffnet.

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