Wörth Lebenshilfe muss bei Ausbau des Wohnheims sparen

Das neue Gebäude werde sich in Höhe und Dachform am alten Gebäude orientieren, kündigt der Architekt an.
Das neue Gebäude werde sich in Höhe und Dachform am alten Gebäude orientieren, kündigt der Architekt an.

Die Lebenshilfe will ihr Wohnheim am Heilbach um eine weitere barrierefreie Wohngruppe für Menschen mit Behinderung erweitern. Der Bedarf an Wohnplätzen ist groß, doch die ursprüngliche Planung kann nicht umgesetzt werden. Es wird nun eine Nummer kleiner werden.

Das bestehende Wohnheim in der Hagenbacher Straße bietet 23 erwachsenen Männern und Frauen ein Zuhause. Im September vergangenen Jahres hatte die Lebenshilfe einen Antrag auf Aufstellung eines vorhabenbezogenen Bebauungsplans für die Errichtung einer barrierefreien Wohngruppe nördlich des bestehenden Wohnheims gestellt. Geplant waren zunächst drei Stockwerke mit je vier Einzelzimmern plus Bad, sodass zwölf Menschen mit Behinderung hätten einziehen können.

„Die aktuelle Baupreissituation und die geänderten Förderrichtlinien haben dazu geführt, dass die Planung geändert werden musste“, sagte der Germersheimer Architekt Michael Humbert in der Sitzung des Bauausschusses der Stadt Wörth. Statt drei Stockwerken wird es nur zwei geben. Jede Etage wird fünf Einzelzimmer haben, sodass nur zehn anstatt zwölf neue Bewohner einziehen werden. Außerdem werden ein Kreativ- und ein Therapieraum zusammengelegt. Und auch auf ein Dienstzimmer wird verzichtet. Damit würden insgesamt rund 500.000 Euro eingespart, sagte Humbert auf Nachfrage.

Ein Geschoss weniger bedeutet auch, dass der Neubau rund 1,80 Meter kleiner wird als das Bestandsgebäude. Bei drei Stockwerken wäre er 1,50 Meter höher gewesen als der Altbau, was kritisch gesehen wurde. Der Neubau werde sich in Höhe und Dachform am alten Gebäude orientieren und sich somit ins Gesamtbild einfügen, kündigte Humbert an.

Flachdächer werden begrünt

Bereits 2021 hatte die Lebenshilfe eine Erweiterung des Wohnheims am Heilbach geplant. Das hatte die Kreisverwaltung Anfang 2022 mit Hinweis auf die planungsrechtliche Lage im Außenbereich von Wörth abgelehnt. Denn laut dem bisher gültigen Flächennutzungsplan handelt es sich um ein landwirtschaftlich zu nutzendes Gelände. Die Kreisverwaltung schlug deshalb auch eine Überplanung der Bestandsgebäude vor. Der Bauausschuss empfahl nun einstimmig, eine Änderung des Flächennutzungsplans und die Anerkennung des Planentwurfs. Das letzte Wort hat der Stadtrat.

Wie schon im Ortsbeirat, der sich im Februar mit dem Thema beschäftigte, spielten auch im Bauausschuss die Parkplätze eine Rolle. Der bestehende Parkplatz bleibe erhalten, um so den Stellplatzbedarf der Lebenshilfe nachzuweisen, sagte Humbert. Außerdem informierte er die Ausschussmitglieder darüber, dass in den zehn Meter breiten Gewässerrandstreifen des Heilbachs nicht eingegriffen werde, wodurch die Gehölze erhalten blieben und eine Durchgrünung des Gebiets erreicht werde. Im Bebauungsplan wird auch die Begrünung der Flachdächer festgeschrieben.

Das neue Wohnheim wird auf der Freifläche hinter dem Sportplatz, zwischen dem Parkplatz (rechts) und dem bestehenden Gebäude, er
Das neue Wohnheim wird auf der Freifläche hinter dem Sportplatz, zwischen dem Parkplatz (rechts) und dem bestehenden Gebäude, errichtet.
x