Minfeld Kuschmi soll Kernprojekt der Dorferneuerung werden

Die Kulturscheune Minfeld ist seit Jahren aufgrund von Brandschutzmängeln geschlossen.
Die Kulturscheune Minfeld ist seit Jahren aufgrund von Brandschutzmängeln geschlossen.

Zwei große Projekte bewegen den Ort: Wegen der neuen Vorgaben für Kitas reichen die Räume nicht mehr aus. Und die derzeit geschlossene Kuschmi soll ein Kernprojekt der Dorferneuerung werden. Das schreiben Ortsbürgermeister und Beigeordnete in einer Stellungnahme zu jüngst geäußerter Kritik an der Dorfpolitik.

Vor zirka 15 Jahren habe die Ortsgemeinde Minfeld beschlossen, einen Seniorenhort und ein betreutes Wohnen in Minfeld zu errichten, schreiben Ortsbürgermeister Martin Volz und die Beigeordneten Richard Geiler und Lukas Heintz in einer Stellungnahme. Das Projekt habe man „mit den Stimmen aller Parteien im Gemeinderat“ umgesetzt. Die Gemeinde verkaufte hierfür einen Teil des Grundstückes des Kindergartens an den Investor. „Dieser finanziert das Bauvorhaben komplett allein, ohne dass für die Ortsgemeinde Kosten entstanden.“ Mit dem Erlös des Verkaufes sollte das Außengelände der Kindertagesstätte neugestaltet werden.

Die Räume reichen nicht aus

Durch das neue Kita-Gesetz müsse nun jedoch der Träger, also die Gemeinde, eine nicht unterbrochene sieben-stündige Betreuung mit Essensangebot für alle Kita-Kinder anbieten. „Hierfür reichen zur Zeit die Räumlichkeiten nicht aus“, heißt es in der Stellungnahme weiter. Deshalb würden „Möglichkeiten in alle Richtungen gesucht und die Vor- und Nachteile eines Um-, Erweiterungs- oder Neubaus abgewogen“. Dabei müsse auch die Entwicklung des Dorfes in den kommenden 10 bis 15 Jahren berücksichtigt werden, geben Ortsbürgermeister und Beigeordnete zu bedenken, zum Beispiel durch die Abrundung des Neubaugebietes „Im Sand“. „Hier führen wir Gespräche mit dem Landes- und Kreisjugendamt.“ Das Land fordere zwar die Umsetzung der Kita-Novellierung, gewähre aber keine Zuschüsse.

Corona verzögert Dorferneuerung

Die Nutzung der Kulturscheune Minfeld, kurz Kuschmi, wurde der Gemeinde von der Kreisverwaltung untersagt, unter anderem wegen eines fehlenden Fluchtwegs aus dem Übungsraum des Musikvereins im Obergeschoss. Eine Beseitigung der Mängel werden auf zirka 180.000 Euro geschätzt, schreiben Volz, Geiler und Heintz. „Von Anfang an waren alternative Räumlichkeiten für den Musikverein eine Option, die offen kommuniziert wurde, auch mit dessen Vorstandschaft.“ Die Kuschmi werde ein Kernprojekt der Dorferneuerung sein. Diese sei mit der Fragebogenaktion gestartet, so bestehe auch die Möglichkeit, dringend benötigte Zuschüsse zu erhalten. Allerdings habe die Pandemie den Start verzögert. Durch den Beginn im Frühjahr oder Sommer hoffe man, mehr Bürger einbinden zu können.

Die Gemeinde habe an den Beteiligten vorbei geplant, lautete jüngst ein Vorwurf von Leserbriefschreiberin Susanne Götz. Sie äußerte unter anderem Kritik daran, dass ein neuer Standort für die Kindertagesstätte gesucht werden muss. Altbürgermeister Clemens Nagel kritisierte unter anderem die leblos gewordene Dorfmitte rund um die aus Brandschutzmängeln geschlossene Kuschmi.

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