Kreis Germersheim Kurz notiert: Germersheim: Keine Klarheit im Fall Akkus

Ja, nein, vielleicht, doch nicht, kann sein, ich erinnere mich nicht: Der ehemalige Vorsitzende des Beirates für Migration um Integration (BMI) des Landkreises Germersheim, Attila Öczelik, verhedderte sich als Zeuge im Fall Akkus im Wirrwarr der Fremdsprache Deutsch, die er nur schlecht beherrscht. Öczelik war gestern vor dem Amtsgericht Germersheim dazu befragt worden, wie sein Stellvertreter im BMI, Erdal Akkus, auf den Vorwurf antisemitischer Propaganda (wir berichteten) auf seiner Facebookseite reagiert habe. Von dem Vorwurf habe er im Urlaub auch über eine telefonische Nachfrage der RHEINPFALZ erfahren. Vorher habe er nichts davon gewusst, sagte Öczelik. Nach dem dem Urlaub habe er Akkus gefragt und im Beirat abstimmen lassen, ob Akkus sein Amt ruhen lassen solle. Das habe der Beirat mit 8:5 Stimmen abgelehnt. Ihm selbst habe Akkus gesagt, er habe die (antisemitischen) Facebook-Postings weitergeleitet ohne sich etwas dabei zu denken. Diese Aussage wiederum endete nach einem Fragenschwall des Akkus-Verteidigers Bülent Döger (Ludwigshafen) über genaue Frage- und Antworttexte aus Dialogen vor immerhin mehr als einem Jahr im kompletten Nichterinnern des Zeugen. Auch an die Hitlerbilder, die Akkus in diesem Zusammenhang auf seiner Seite hatte, konnte sich der Zeuge nicht erinnern, lediglich an die Auflistung der Firmen, die Juden gehören und bei denen ein Türke deswegen nicht kaufe. Was im Beirat dazu besprochen wurde, könne in den Protokollen nachgelesen werden, er erinnere sich nicht mehr, so Öczelik. Weil das Verfahren mit mittlerweile sieben Verhandlungstagen ungeahnte Ausmaße annehme, hat der beschuldigte Erdal Akkus über seinen Anwalt den Antrag auf Pflichtverteidigung gestellt. Der wurde von Gericht und Staatsanwaltschaft angenommen, Döger ist jetzt Pflichtverteidiger. Das heißt, der Akkus-Anwalt wird aus der Staatskasse bezahlt. Nächster Verhandlungstag ist Montag, 28. November, 10 Uhr. Dann sollen Landrat Fritz Brechtel und der Vorsitzende des BMI der Stadt Germersheim, Ercan Tosun, als Zeugen gehört werden. Aktuell werden betrügerische E-Mails (Phishing-Mails) im Namen der Sparkassen verbreitet. Die E-Mails haben Betreffzeilen wie „Ihre EC-Karte läuft bald ab“. Auf der betrügerischen Web-Seite werden persönliche Daten sowie Online-Banking-Zugangsdaten und EC-Karten-PIN abgefragt. Das tun Banken und Sparkassen aber nie. Die gefälschten Seiten können in der Regel am fehlenden Schlosssymbol im Browser erkannt werden. Die Sparkasse Germersheim-Kandel bittet ihre Kunden, keinesfalls ihre Kredit- oder Bankkarte per Post zu versenden oder Daten auf der Phishing-Seite einzugeben. Wer das bereits getan habe, solle sich umgehend bei seiner Sparkasse-Geschäftsstelle oder unter der Hotline 07274 507-250 melden. | tom

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