Kreis Germersheim Heimkehr für neues Musikprogramm in die Heimat

Ein nachdenklicher Blick in die Kamera. Ralf Esswein freut sich auf den Auftritt in seinem Heimatort.
Ein nachdenklicher Blick in die Kamera. Ralf Esswein freut sich auf den Auftritt in seinem Heimatort.

Ralf Esswein hat die Nägel für die Lusoria Rhenana geschmiedet, offene Bühnen für Künstler organisiert, danach archäologische Restaurierung studiert. Jetzt hat er ein „Homecoming“. Ralf Wittenmeier sprach mit dem Künstler.

Das Leben ist ein Fluss: So auch deins, denn du hast Eisen geschmiedet, alte Kunstwerke restauriert und machst jetzt was?
Ich singe zurzeit hauptsächlich mit Gretchens Pudel. Unsere zweite CD ist gerade fertig geworden. Geholfen hat hier der Plattenvertrag mit dem Label von Konstantin Wecker, den wir bei einer Veranstaltung an der Uni Landau kennengelernt haben. Dann habe ich noch mein eigenes Musikprogramm, das am 30. November Premiere hat und veranstalte zukünftig auch für andere Gruppen Konzerte.

Was hat dich von den Restaurierungswerkstätten weggebracht?
Ich war insgesamt sieben Jahre in der Archäologie tätig. Dabei habe ich viele alte Objekte anderer Künstler, die diese vor langer Zeit erschaffen haben, für die Nachwelt erhalten. Dabei kam mir der Gedanke, dass es Zeit ist, das eigene Schaffen voranzubringen und zu „konservieren“. In der Vergangenheit hatte ich viele Texte geschrieben, die in einem Karton gelandet sind. Diese sichte ich heute und werde den einen oder anderen auch nutzen. Und nach den Jahren in der Archäologie im öffentlichen Dienst war mir auch klar, dass der dauerhaft nichts für mich ist.

Warum startest Du mit deinem neuen Programm im ehemaligen Forsthaus in Hördt?
Weil es Heimat ist, die Basis. Ich bin in Hördt aufgewachsen, hier ist es schön. Ich habe mit der Kulturgemeinde Kontakt aufgenommen und ein Termin war schnell gefunden. Im kommenden Jahr sind sogar vier Konzerte im „Alten Forsthaus“ in Zusammenarbeit angedacht, die ich organisieren darf. Mein letztes Konzert in der Heimatgemeinde war, glaube ich, 2005 in der Kirche. Die Veranstaltungen werden keinen Eintritt kosten, aber es wird ein Hut herumgereicht, der gerne Spenden aufnimmt.

Du hast viele bekannte Gastmusiker eingeladen, wie stehst du zu ihnen?
Das sind inzwischen Jahre, Jahrzehnte die uns miteinander verbinden. Da sind richtige Freundschaften entstanden, die auch gepflegt werden. Sämtliche Musiker waren aktuell mit im Studio, haben diese Lieder für meine Platte „verglückt“ eingespielt. Geplant war bei dem Auftritt im Forsthaus das Programm ursprünglich nur mit einem Klavier und Gesang zu bestreiten – jetzt machen alle mit. So etwas wie das wird einmalig sein, wird nie wieder stattfinden.

Du bist Papa Ralf und trittst mit deiner Tochter auf. Das ist was ganz Besonderes, weil ...?
...es ganz viel Spaß macht. Die Lieder, die wir zusammen singen, haben wir auch zusammen geschrieben. Der Blickwinkel eines Kindes auf Dinge ist doch anders als der eines Erwachsenen, der Vieles im Laufe der Zeit aus dem Blick verloren hat. So lange sie Spaß daran hat, machen wir das zusammen.

Termin

Papa Ralf „verglückt“ mit Band im Hördter Forsthaus; Donnerstag, 30. November; Einlass ab 18.30 Uhr, Beginn um 19 Uhr. Veranstaltet wird der Abend von der Kulturgemeinde Hördt e.V., Eintritt frei, Spende erwünscht.

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