Kreis Germersheim Freies Netz für freie Bürger

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„Internet für alle“. Das gibt es seit diesem Wochenende in Steinweiler. Allerdings zunächst nur im Bereich von Gemeinde- und Bürgerhaus. Wer die kostenlose Internetverbindung nutzen möchte, muss auf seinem Handy, Smartphone, Notebook oder Tablet nur die W-Lan-Einstellungen ändern und die angebotenen Verbindungen wie „Rathaus 1“ oder „Rathaus 2“ auswählen.

„Freifunk Steinweiler“ wurde im Rahmen der Kerwe-Eröffnung durch Ortsbürgermeister Michael Detzel, unterstützt durch die Beigeordneten Manfred Lieber und Friedel Hartmann, Verbandsbürgermeister Volker Poß und den Ersten Beigeordneten Norbert Knauber gestartet. Zuvor hatte der Ortsbürgermeister die Entwicklung vom langsamen Internet in Steinweiler bis hin zur Erschließung mit Glasfaser und zur Einrichtung des Freifunks erläutert. Noch vor eineinhalb Jahren musste man sich mit geringen Übertragungsgeschwindigkeiten zufrieden geben, was nicht länger hinnehmbar war. Heute gebe es aber nicht nur Glasfaserkabel, das Geschwindigkeiten zwischen 50 und 100 Mbit ermögliche und so eine gute Grundversorgung darstelle, erklärte Detzel. Mit der Idee zum „Freifunk Steinweiler“ wollte man auch soziale Ziele umsetzen, das vorhandene kabelgebundene Angebot einfach ergänzen. Der Ortsbürgermeister lobte hier das Engagement von Orts- und Verbandsgemeinderatsmitgliedes Markus Marz (SPD), der sich hier vorbildlich engagiert habe. Unterstützt wurde er durch Jochen Ochsenreither und Jürgen Reiß, denen Ortsbürgermeister Detzel (CDU) ebenso dankte wie dem Verein „Freifunk Südpfalz“, mit dem die Ortsgemeinde Steinweiler zusammenarbeite. Wer ins Internet wolle, werde deshalb auch über den Freifunk-Server umgeleitet, so dass es keine Probleme mit der sogenannten „Störerhaftung“ mehr gebe. Diese soll, im Oktober durch eine Neuregelung im Gesetzt abgeschafft werden. Offene W-Lan-Verbindungen wie in Steinweiler werden dann leichter möglich. Bürgermeister Volker Poß lobte die „Vorreiterrolle“ von Steinweiler für die gesamte Region und nannte den „Freifunk Steinweiler“ ein Alleinstellungsmerkmal unter den benachbarten Gemeinden. Die Kosten für die Technik belaufen sich auf rund 200 Euro, sagte Detzel. Marz erläutert, dass man derzeit noch an Verbesserungen für den Innenbereich des Bürgerhauses denke und eventuell dem Verein Freifunk Südpfalz beitreten wolle. Was die Innovationen in Steinweiler angeht, so gab es nur zufriedene Gesichter, auch bei den wohl anlässlich der Bürgermeisterwahl angereisten Kommunalpolitikern von SPD und CDU, die ihre jeweiligen Bürgermeisterkandidaten unterstützten. Neben Volker Poß war auch Mitbewerber Michael Niedermeier zur Kerwe-Eröffnung nach Steinweiler gekommen. Und was wäre eine Kerweröffnung ohne Blasmusik durch den Musikverein Steinweiler und den Fassbieranstich? Hier muss Ortsbürgermeister Detzel allerdings noch etwas üben. Während der Freifunk einwandfrei funktionierte, ging das mit dem „Oazapfen“ (erneut) gründlich daneben. Erst mit der Zapfanlage der Freiwilligen Feuerwehr, eilig aus dem benachbarten Gerätehaus eilig besorgt, konnte der Gerstensaft entnommen und an die amüsierten Besucher, die in gehörigem Abstand zum Holzfass Platz genommen hatten, verteilt werden. |fh

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