Kreis Germersheim Folgen des Klimawandels setzten Wald zu

Der Klimawandel beeinflusst auch den Holzpreis. Durch die vielen Stürme in Osteuropa und Tirol und das dadurch zu erwartenden Überangebot an Holz erwarten Förster Bernd Müller und Forstamtsleiterin Astrid Berens fallende Holzpreise. Beide stellten in der Gemeinderatssitzung am Mittwoch dem Rat den Forstwirtschaftsplan 2019 vor.

Seit vielen Jahren sei der Holzpreis auf sehr hohem Niveau, besonders Eichenholz sei begehrt. „Soviel, wie die Leute sich wünschen, können wir gar nicht liefern“, meinte Astrid Berens. Allerdings leide der Wald auch am Klimawandel, so würden schädliche Insekten und Krankheiten zunehmen. Der Forst reagiere darauf, indem möglichst viele verschiedene Baumarten gepflanzt werden, erklärte Berens. Außerdem berichtete die Forstamtsleiterin von einer Änderung: Außer Brennholz dürfen die Forstämter das Holz in Zukunft nicht mehr selbst verkaufen. Dies macht jetzt zentral eine GmbH in Maikammer, die gerade gegründet wird, erklärte Berens. Den eigentlichen Forstwirtschaftsplan hatte Förster Bernd Müller zusammen gestellt. Der ging aber zuerst noch auf das Eschentriebsterben und die Ergebnisse der letzten Jahre ein. „Das Eschentriebsterben betrifft uns sehr massiv“, meinte Müller. Vor drei Jahren habe er prognostiziert, dass nur zehn bis 20 Prozent der Eschen überleben werden, meinte Müller. Experten gingen heute von nur zwei bis fünf Prozent aus. Der Erlenbacher Wald sei aber nicht so betroffen wie die Nachbargemeinden, weil es hier nicht so viele Eschen gebe. Im Gemeindewald gebe es zwei Waldstücke mit vielen Eschen, aus denen auch schon rund 150 Festmeter geschädigtes Holz heraus geholt wurden. In den vergangenen drei Jahren habe das finanzielle Ergebnis die Erwartungen im Forstwirtschaftsplan immer deutlich übertroffen. Gerechnet wurde immer mit einem kleinen Plus, 2018 stehe man bei 7500 Euro im Plus, 2017 waren es 5000 Euro und 2016 sogar 9000 Euro. 2018 wurde noch nichts eingeschlagen, das Plus komme daher, weil der Einschlag 2017 gemacht, das Holz aber 2018 verkauft wurde. Trotzdem liege Erlenbach bei Halbzeit der Zehnjahresplanung mit rund 1000 geschlagenen Festmetern im Schnitt über dem Hiebsatz von 750 Festmetern im Jahr. Dies liege allerdings daran, das gleich im ersten Jahr 2800 Festmeter geschlagen worden seien. Die Gründe: Zum einen waren große Maschinen vor Ort, zum anderen sei der Sommer sehr trocken gewesen. Dies habe man damals ausnützen wollen, weil man nicht ahnen konnte, dass danach mindestens zwei Sommer – wieder Folgen des Klimawandels - noch trockener werden würden, so Müller. Im kommenden Jahr sind zwei Hiebe mit einen Einschlag von zusammen rund 550 Festmetern vorgesehen, ein Großteil davon Kiefern. An Einnahmen durch den Holzverkauf sind – allerdings berechnet an den Preisen von vor drei Monaten - rund 13.500 Euro geplant. „Sollte der Preis dramatisch weiter fallen, würden wir das Schlagen der rund 350 Festmeter Kiefer noch für ein Jahr verschieben“. Einnahmen von 1700 Euro gibt es auch aus der Jagdpacht. Müller lobte die gute Zusammenarbeit mit den Jägern. Das sei nicht in allen Wäldern in Rheinland-Pfalz so, meinte der Förster. Ausgaben gibt es neben den Fällkosten und seinem Gehalt für Verkehrssicherheitsmaßnahmen, die Wege-Unterhaltung und für Versicherungen, Auch im nächsten Jahr wird wieder mit einem kleinen Plus gerechnet. Der Forstwirtschaftsplan wurde einstimmig angenommen.

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