Kreis Germersheim Für Wehren ist Rhein keine Grenze mehr

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Auf Einladung von Kreisfeuerwehrinspekteur Mike Schönlaub trafen sich am Dienstagabend rund 100 Feuerwehrführungskräfte in Maximiliansau. Im dortigen Feuerwehrhaus tagte in diesem Jahr die „Karlsruher Runde“, eine seit den 1980er-Jahren stattfindende Veranstaltung. Das Ziel: der Erfahrungs- und Gedankenaustausch zwischen den Einsatzkräften der Feuerwehren aus der Stadt Karlsruhe, dem Landkreis Karlsruhe und aus dem Landkreis Germersheim.

Bei einer Schiffshavarie auf dem Rhein unterhalb von Karlsruhe Anfang der 1980er-Jahre arbeiteten Einsatzkräfte aus der Pfalz und Baden gemeinsam intensiv an der Bergung. Obwohl die Zusammenarbeit funktionierte, gab es ein Problem: „Man hat sich nicht gekannt“, so der ehemalige Kreisfeuerwehrinspekteur Berthold Simon. Die „Karlsruher Runde“ wurde ins Leben gerufen. Jährlich findet ein Treffen statt – immer abwechselnd bei einer Feuerwehr im Kreis Germersheim, in der Stadt Karlsruhe und dem Landkreis Karlsruhe. Die zwanglosen Treffen zeigten schnell Erfolge. „Inzwischen kennt man sich richtig gut“, freut sich Berthold. „Ich freue mich sehr, dass es diese Art der Zusammenarbeit gibt“, lobte Dennis Nitsche, Bürgermeister der Stadt Wörth die Kameradschaft nicht nur in der Wehr, sondern auch unter den Wehren. Ebenso verwies er auf die Zukunft der Feuerwehren wichtige Aufgabe der Nachwuchs-Ausbildung. In der Stadt Wörth sind derzeit 38 Kinder und Jugendliche in den Jugendwehren aktiv. Im Feuerwehrhaus Maximiliansau unterhielten sich die Führungskräfte vor allem rund um das Einsatzgebiet Rhein. Schönlaub: „Die Zusammenarbeit ist überwiegend auf dem Wasser.“ So ging es auch um das neue Hilfeleistungslöschboot, das im Karlsruher Hafen stationiert werden soll. Mit der Ausstattung kann technische Hilfe geleistet werden, Wasser aus leckgeschlagenen Schiffen gepumpt oder auch Feuer gelöscht werden. Die Löschpumpe schafft 10.000 Liter in der Minute, erläutert Andreas Telpl, Abteilungsleiter Technik bei der Berufsfeuerwehr Karlsruhe. Das neue Einsatzboot, das auf den Namen „Pamina I“ getauft wird, wird 15 Meter lang und 5,4 Meter breit werden. Damit kann es laut Telpl mit einem Sportboot-Führerschein gefahren werden. Betrieben werden wird es von Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz gemeinsam. Aktuell steht das Boot zusammen mit 3 weiteren baugleichen Hilfeleistungslöschbooten beim Bootsbau-Unternehmen Ebert in Neckarsteinach. Einen Termin für die Inbetriebnahme gibt es noch nicht. Die Ausbildung für die Nutzung des Bootes und seiner Ausstattung ist jedoch bei der Berufsfeuerwehr Karlsruhe bereits angelaufen und ein großer Aufwand, so Telpl. Ach abseits des Rheins arbeiten die Feuerwehren in der Region zusammen, betonte Florian Geldner, Leiter der Feuerwehren Karlsruhe. Schon aufgrund der räumlichen Nähe sei dies selbstverständlich. Bei Bedarf kann länderübergreifend angefragt werden. „Da fahren wir auch über die Brücke.“ Die Berufsfeuerwehr Karlsruhe ist zum Beispiel beim Großbrand eines Reifenlagers in Lingenfeld 2013 mit im Einsatz gewesen. Neben den Gesprächen und einem Abendessen, das von den Helfern der Freiwilligen Feuerwehr Maximiliansau vorbereitet wurde, präsentierte am Dienstag die Freiwilligen Feuerwehren aus Kandel und Steinweiler zwei Einsatzfahrzeuge, einen Rüstwagen und ein Mittleres Löschfahrzeug. Das Unternehmen Hengen aus Kandel stellte ein Bluetooth-gestütztes Kommunikationssystem vor. |mb

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