Kreis Germersheim Für gute Stimmung im Dorf

JOCKGRIM. „Viel Arbeit, viel Spaß und momentan ein echter Vollzeitjob!“ Dieses Fazit zieht die neue Ortsbürgermeisterin von Jockgrim nach rund 90 Tagen im Amt. Ihre erste Sitzung, die konstituierende, hatte Sabine Baumann am 10. Juli.

„Wir hatten zwischen der letzten Sitzung des alten Gemeinderates und der ersten Sitzung des neu gewählten Gemeinderates eine unheimlich lange Pause“, auch die Ausschüsse wurden erst nach den Sommerferien gewählt, darum tage im Moment fast jede Woche ein anderer. Ihr Terminkalender sei im Moment deshalb prallvoll, so das 50-jährige CDU-Mitglied. Bevor Sabine Baumann für das Amt des Ortsbürgermeisters kandidierte, war sie Gemeinderätin und Ortsbeigeordnete. Sie arbeitete zeitweise in der Ortsgemeinde- und der Verbandsgemeindeverwaltung und ist Büroleiterin des Landtagsabgeordneten Martin Brandl. „Viele Themen, die in Jockgrim derzeit aktuell sind, kenne ich daher schon. Ich muss mich jetzt aber tiefer in die Materie einarbeiten.“ Dies falle ihr aber leicht, denn die Strukturen auf der kommunalen Ebene seien ihr bekannt, „Ich weiß, wo und wen ich fragen muss, wenn ich was wissen will“, so Baumann. Bald nach ihrem Amtsantritt standen die ersten größeren Ereignisse an. Dazu gehörte die örtliche Kerwe, das Waldfest des Musikvereins oder auch das Hinterstädtelfest Anfang September. „Meine Hauptaufgabe bestand bei diesen Festen darin, ein Grußwort zur Eröffnung zu sprechen und ein Fass anzustechen.“ Klar hatte sie als Hausherrin gerade beim Hinterstädtelfest noch andere Aufgaben, aber dank den Mitorganisatoren habe alles gut geklappt. Unter der Woche ist Sabine Baumann beinahe täglich im Rathaus, der Villa Sommer, anzutreffen. Auf ihrem Tisch liegen Unterlagen zu Themen wie das Bauvorhaben „Vollsortimenter“ im Süden der Gemeinde. Dazu laufe das Planverfahren wie vorgesehen. Da ein naturschutzrechtliches Gutachten und ein Umweltbericht erstellt wurden – er ist praktisch noch druckfrisch – habe sich das gesamte Verfahren verzögert. Der Gemeinderat wird im November über die Gutachten beraten. Keine Pläne gebe es zum ehemaligen Tanklagergelände an der B 9, das in Privatbesitz ist. „Ein großes Thema ist derzeit das Sanieren der Beleuchtung in drei Gemeindegebäuden, mit den Arbeiten soll in nächster Zeit begonnen werden.“ Schon gearbeitet werde an der neuen Heizungsanlage im Zehnthaus, um das alte Fachwerkhaus im Winter wieder heizen zu können. „Jockgrim wird auf der Offerta vertreten sein und das Museum vorstellen. Da ich als Bürgermeisterin Vorsitzende des Museumsvereins bin, werde ich auch zwei Tage bei der Messe vor Ort sein.“ Als Vorgriff auf das Jubiläum „750 Jahre Jockgrim“ im kommenden Jahr wird im November eine Skulpturenausstellung mit Werken von Franz Bernhard eröffnet. „Die Kunstwerke sind sehr schwer und werden im Freien stehen“, wozu noch eine Reihe von logistischen Problemen gelöst werden müssten, so die Ortschefin. Auf das Jubiläumsjahr freue sie sich. Bei allem Tatendrang sei ihr klar, dass „ich es nicht jedem Recht machen kann, diesen Anspruch habe ich nicht!“ Sie könne auch nicht alles, was nicht so funktioniere, wie es sich Bürger wünschen, neu aufrollen, ergänzt sie mit Blick, auf das umstrittene Umgestalten eines Teiles der Unteren Buchstraße. Trotz neuer Ortsbürgermeisterin und neuen Gemeinderates müsse eine gewisse Kontinuität gewährleistet sein. „Mein Ziel ist es, das Bestmögliche für das Dorf zumachen.“ Gute Stimmung im Dorf sei wichtig. „Mir machen bei meiner Arbeit die vielen Begegnungen mit den Menschen großen Spaß, wenn ich ihnen helfen kann und von Bürgern erfahre, wie wohl sie sich in Jockgrim fühlen.“ Weil Baumann auch die Verbandsgemeinde als eine Einheit sieht, möchte sie gerne den Zusammenhalt zwischen den vier Ortsgemeinden Rheinzabern, Hatzenbühl, Neupotz und eben Jockgrim mitfördern. (bic)

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