Kreis Germersheim Für arme Menschen Kilometer machen

„Die Armen sind die ersten Adressaten des Evangeliums und die unentgeltlich an sie gerichtete Evangelisierung ist ein Zeichen des Reiches, das zu bringen Jesus gekommen ist“, schrieb Papst Franziskus im Jahr 2013. „Zwischen den Armen und unserem Glauben besteht ein untrennbares Band, lassen wir die Armen nie allein.“ Diese Aussage beschreibt klar und deutlich die Arbeit der Indienhilfe, sie sich schon seit 1974 um die Ärmsten der Armen in Indien kümmert. Mit ihrem 34. Hungermarsch am Sonntag, 15. März, in Hagenbach will sie wieder viel Geld für diese Hilfe sammeln. Die Briefe und Bilder, die die hiesige Indienhilfe von Pater Franklin, der die Projekte vor Ort betreut, immer wieder erreichen, zeigen, wie groß die Not in Indien ist. „Diese lässt einen fast verstummen, wären da nicht auch die Bilder von lachenden Kindern, denen wieder Hoffnung und Würde zurückgegeben werden konnte“, schreibt Hubert Borger, der Vorsitzende des Vereins Indienhilfe an Pater Franklin in seinem Grußwort anlässlich des Hungermarsches. Dank der Hilfe der vielen Spender seien das Evangelium und der Wunsch des Papstes Wirklichkeit geworden, so Pater Franklin. „Durch Ihre Spenden haben wir eine echte Chance, den Teufelskreis der Armut zu durchbrechen.“ So gebe eine warme Mahlzeit, etwas zu trinken oder ein wenig Ansprache den Menschen ein Stück Menschlichkeit und Würde. Daher stehe auf dem Auto, mit dem den Armen Essen gebracht werde (Foto), auch ein Satz aus dem Matthäus-Evangelium „Ich war durstig und ihr gabt mir zu trinken“. Mit einer einfachen Geste, so Borger, könne man diesen Menschen das geben, was sie im Leben brauchten: Ansehen und Würde. Um die Not zu wenden, sei es notwendig, den eigenen Blickwinkel zu verändern: „Nicht wegschauen, sondern hinsehen und versuchen, das Seine dazu beizutragen, um die Not und das Elend von Menschen in Not zu lindern.“ Mit dem Erlös des Hungermarsches 2015 soll unter anderem die Erziehung armer und an den Rand der Gesellschaft gedrängter Kinder unterstützt werden, ein Projekt, das die Indienhilfe bereits seit 40 Jahren als ihr Wichtigstes ansieht. 1100 Kinder sind derzeit in sieben Wohnheimen in Bhopal untergebracht, 400 besuchen fünf Vorschulkindergärten und 1200 lernen an einer Schule. Ein weiteres Projekt ist der Betrieb zweier Nähschulen, in denen Mädchen eine Schneiderlehre absolvieren und zur Selbstständigkeit erzogen werden. Mit dem Ziegenprojekt in Madhya Pradesh werden Frauen pro Familie zwei Ziegen zur Milch- und Fleischgewinnung zur Verfügung gestellt. Vom ersten Wurf einer Ziege wird eine weibliche Ziege an die Indienhilfe zurückgegeben, die dann eine andere Familie erhält. Mit diesem Schneeballeffekt werden die Familien und ein ganzes Dorf autark und finanziell gestärkt.

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