Minfeld Förderkreis für Sankt Laurentius gegründet

St. Laurentius-Kirche Minfeld mit dem unter Denkmalschutz stehenden Pfarrheim in der Herrengasse.
St. Laurentius-Kirche Minfeld mit dem unter Denkmalschutz stehenden Pfarrheim in der Herrengasse.

Die Kirche und das angrenzende unter Denkmalschutz stehende Pfarrheim zu unterhalten kostet viel Geld. Ein Förderkreis musste her, der nun Mitglieder sucht.

Wie ernst es um die finanzielle Lage der katholischen Kirche bestellt ist, dürfte hinlänglich bekannt sein. Und auch, dass es seit längerem immer nur um weitere Einschnitte und Sparmaßnahmen geht, auch, weil jedes Jahr viele Katholiken ihrer Kirche den Rücken kehren. Dies betrifft auch die Gemeinde St. Laurentius Minfeld, deren „neue“ Kirche in der Herrengasse vor noch nicht einmal 100 Jahren, genau 1930, eingeweiht wurde. Vorher nutzten in Minfeld Katholiken und Protestanten gemeinsam die historische Kirche aus dem 12. Jahrhundert.

Mit dem Neubau der Kirche endete ein langes Simultaneum. Und das vor Jahren zum Pfarrheim umgebaute frühere Pfarrhaus wird derzeit nur noch wenig genutzt. Im großen Pfarrsaal wird momentan eine vierte Klasse der Minfelder Grundschule unterrichtet. Außerdem finden die Bürostunde der Pfarrsekretärin und weitere Treffen statt. Ein Pfarrer ist hier nicht mehr eingezogen, nachdem mit Josef Philipp der letzte katholische Ortsgeistliche verstorben war. Die beiden Gebäude und der zugehörige große Pfarrgarten aber müssen unterhalten werden. Viele Aufgaben werden in Minfeld seit Jahrzehnten von freiwilligen Helfern ehrenamtlich geleistet, die andernorts vergütet werden. Und dennoch bleiben Kosten, die aufzubringen sind.

In Finanzen erfahrener Vorstand

Hier in erster Linie finanzielle Unterstützung zu leisten, ist die vornehmste Aufgabe des bereits vor einigen Monaten gegründeten „Förderkreises St. Laurentius Minfeld“. Der ist zwischenzeitlich als weltlicher Verein ins Vereinsregister eingetragen und darf auch Spendenbescheinigungen ausstellen, wenn seine Einnahmen für den Erhalt von Kirche und Pfarrheim verwendet werden. An der Spitze des Vereins steht mit Bernhard Welsch (Minfeld) ein früherer Finanzbeamter. Er wurde bei der Gründung zum Vorsitzenden gewählt. Stefan Moschko (Winden), Personalverantwortlicher der Siemens AG in Deutschland, ist stellvertretender Vorsitzender. Die Aufgaben des Schriftführers hat Rechtsanwalt Christoph Roland Foos (Winden) übernommen und Christian Schlick (Minfeld) führt die Kasse des Vereins.

Nun werden weitere Fördererinnen und Förderer gesucht, die als Mitglied mit einem Jahresbeitrag von 20 Euro oder einer Spende die Zukunft der Kirche sichern möchten. Ziel des „Förderkreises St. Laurentius“ sei der Erhalt der Kirche und des Pfarrheimes, so Bernhard Welsch. Immerhin gehe es auch um eine Anlage, für die nicht wenige Katholiken auch in den Kriegs- und Nachkriegsjahren viele Opfer (Spenden und Arbeitsleistungen) gebracht haben.

In Tradition des „Fabrikrathes“

Der Förderkreis sehe sich in der Tradition des früheren „Fabrikrathes“ und des „Kirchenbauvereins“, für den noch in den 1960er Jahren Beiträge gesammelt wurden, aber auch in guter Gesellschaft mit vielen anderen evangelischen und katholischen Kirchenunterstützungsvereinen, die sich in der näheren Umgebung für den Erhalt von Kirchen und damit auch kultureller Stätten engagieren. Gerade in Minfeld habe man mit dem Förderverein Historische Kirche ein sehr gutes Beispiel bei der evangelischen Kirchengemeinde. Vorsitzender Bernhard Welsch: „Alle, die uns dabei unterstützen wollen, sind eingeladen, Mitglied im Förderkreis zu werden oder eine Spende zu leisten.“ Auch Menschen, die mit der katholischen Kirche wegen der bekannten Probleme hadern oder mit dieser bereits gebrochen haben, spreche der ganz bewusst „weltlich“ organisierte Förderkreis an. Man hoffe sehr, dass dies gelingen möge, so Vorsitzender Bernhard Welsch im Gespräch mit der RHEINPFALZ.

Kontakt

E-Mail: foerderkreis.sanktlaurentius@gmail.com

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