Kreis Germersheim Erstklässler müssen im Container unterrichtet werden

Im nächsten Schuljahr werden in der Grundschule 29 Kinder eingeschult. Das stellt die Gemeinde vor ein Problem. Da der Klassenteiler bei 25 liegt, müssen zwei erste Klassen angeboten werden, wie Ortsbürgermeister Michael Detzel (CDU) in der Gemeinderatssitzung am Donnerstag berichtete. Deshalb wird ein Container aufgestellt.

Denn alle fünf Unterrichtsräume der Grundschule sind belegt. Im Vorfeld war überlegt worden, wo vielleicht noch unterrichtet werden könnte (Kita, Gymnastikraum). Hier konnte keine befriedigende Lösung gefunden werden. Auch ein Zusammenlegen der beiden dritten Klassen mit jeweils 13 Schülern wurde aus pädagogischen Gründen von den zuständigen Stellen abgelehnt. Der Container muss mindestens 40 Quadratmeter Platz für den Schulraum bieten. Drei Container sind nötig. Transport und Aufbau kosten rund 5700 Euro, die Miete beträgt 6600 Euro. Ein weiterer Container für die Garderobe würde nochmal 3000 Euro kosten. Hier könnte man sich aber auch mit einer Gartenhütte behelfen. Zudem müssen noch Leitungen für Elektro und Wasser gelegt werden. Schon einmal, im Jahr 2005, musste ein Container aufgestellt werden. Wie damals werden die Anschlüsse aber nicht fest, also unterirdisch verlegt. Denn der Container wird nur ein Jahr stehen. Im nächsten Schuljahr gehen dann die zwei vierten Klassen ab und die Zahlen im Kindergarten deuten nicht darauf hin, dass wieder zwei Klassen benötigt werden, so Detzel. Insgesamt wird das ganze rund 15.000 bis 20.000 Euro kosten. Geprüft werden soll, ob man die Container vielleicht nur elf Monate mieten kann. Nach dem Verbleib des 2005 extra angeschafften Elektrokabels soll geforscht werden. Die Verbandsgemeinde soll jetzt ein Vergleichsangebot einholen. Der Bürgermeister kann sich dann für das günstigere Angebot entscheiden. Zudem stellte Detzel den Prüfungsbericht der Kreisverwaltung für den Finanz- und Ergebnishaushalt von 2009 bis 2013 vor. Insgesamt gab es 17 Einzelfeststellungen, allerdings seien keine gravierenden Fehler festgestellt worden. Die Beanstandungen, beispielsweise seien einige Grundstücke zu hoch bewertet gewesen, seien schon bearbeitet, so Marco Esswein von der Verwaltung. Der Gemeinde sei eine solide Haushalts- und Wirtschaftsführung bescheinigt worden, so Detzel. Durch die Prüfung habe man sogar noch 1100 Euro wieder bekommen, denn im Zeitraum sei eine Rechnung zu viel bezahlt worden. Der Rat beschloss für rund 2200 Euro die Anschaffung eines Defibrillators. Dazu bestehe zwar keine Verpflichtung, aber der plötzliche Herztod sei die Todesursache Nummer eins auf der Welt, so Detzel. Auch in Deutschland sterben daran rund 1000 Menschen im Jahr. Der Defibrillator soll im Bürgerhaus untergebracht werden. Er muss zugänglich sein. Möglicherweise wird so verfahren wie in Minfeld. Dort sind schon 30 Menschen geschult. Bei größeren Veranstaltungen außerhalb der Mundohalle, wo der Defibrillator gelagert ist, kann das Gerät dort abgeholt werden. (lnn)

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