Erlenbach Erlenbach will Flächen für interkommunales Gewerbegebiet zur Verfügung stellen

Das Gewerbegebiet soll nahe der Autobahn 65 ausgewiesen werden.
Das Gewerbegebiet soll nahe der Autobahn 65 ausgewiesen werden.

Der Gemeinderat Erlenbach stimmte zu, das ein „Gewerbehotspot“ in der Gemarkung Erlenbach an der A65 ausgewiesen werden soll. Hintergrund ist der Plan der Kommunen Wörth, Kandel und Hagenbach für ein interkommunales Gewerbegebiet.

Zwar könne grundsätzlich jede Kommune in der Metropolregion Rhein Neckar eine gewerbliche Entwicklung im Zuge der Eigenentwicklung bereits vorhandener Betriebe verwirklichen, was Erweiterungsmöglichkeiten oder Standortverlagerungen betrifft, erklärte Verbandsbürgermeister Volker Poß (SPD). Neuansiedlungen auf noch nicht planungsrechtlich festgesetzten Flächen seien aber bis auf wenige Ausnahmen grundsätzlich ausgeschlossen.

140 Hektar fehlen

In der Verbandsgemeinde Kandel sind aktuell im Gemarkungsbereich Kandel noch gewerbliche Nutzflächen von rund vier Hektar innerhalb des Gewerbegebietes „Östlich der Lauterburger Straße“ verfügbar, im gesamten Landkreis Germersheim sind es rund 35 Hektar. Laut einer Prognose von 2018 bestehe aber im Landkreis bis 2030 ein weiterer Flächenbedarf von rund 100 Hektar ohne Logistikflächen beziehungsweise von 140 Hektar inklusive Logistikflächen. Das interkommunale Gewerbegebiet sollte laut Rücksprache mit den Ministerien in der Nähe der Autobahn liegen.

Drei Flächen kamen in die engere Auswahl, die Fläche auf der Gemarkung in Erlenbach wurde favorisiert. Im Regionalplan habe der Vorschlag bisher keine Berücksichtigung gefunden. „Deshalb müssen wir im Zuge des Unterrichtungsverfahrens bis zum 5. August dazu Stellung nehmen und unsere Pläne dem Verband vortragen“, erklärte Poß.

Gewerbegebiet mit Modellcharakter

Das Gewerbegebiet solle nicht einfach ein Gewerbegebiet sein, sondern es solle Modellcharakter haben: Sehr grün und mit ausgeprägter sozialer Komponente, beispielsweise mit einem Betriebskindergarten, Freizeitmöglichkeiten in den Pausen im Grünen, ein sehr guter Anschluss an den öffentlichen Nahverkehr, umweltfreundlich beispielsweise mit Blockkraftheizwerk, hieß es.

Für das Gewerbegebiet solle ein gemeinsamer Zweckverband gegründet werden, an dem sich alle Kommunen beteiligen können. Die Planung sei auf 30 Jahre ausgelegt. Zunächst müsse man natürlich in Vorleistungen gehen, bis sich die Ausgaben nach einigen Jahren hoffentlich amortisieren, so Poß. Dem Grundsatzbeschluss stimmte der Rat Erlenbach bei zwei Enthaltungen zu. Die Verbandsgemeinde Hagenbach hat die Pläne inzwischen abgelehnt.

x