Kreis Germersheim Einkaufsmarkt brennt

Zum Abschluss ging es noch mal richtig zur Sache. Einen simulierten Großbrand löschen stand auf dem Einsatzplan der Jugendfeuerwehr aus Schaidt – und das nach einem bereits über 24 Stunden dauernden „Berufsfeuerwehr-Tag“. Unterstützung beim letzten Einsatz am Wasgau-Markt gab es von der Jugendfeuerwehr aus Steinfeld, in der auch Kinder und Jugendliche aus Niederotterbach und Dierbach aktiv sind.

Sonntagmorgen um 10.16 Uhr sind die ersten Martinshörner zwischen Schaidt und Steinfeld zu hören. Ein Fahrzeug der Freiwilligen Feuerwehr trifft ein. Darin: vor allem Kinder und Jugendliche. Gespannt beobachten zahlreiche Zuschauer das Vorgehen der Nachwuchsretter. Einsatzleiter Florian Gaukel weist seine Schützlinge ein. Nur Sekunden nach dem Eintreffen des ersten Schaidter Einsatzfahrzeuges kommen zwei weitere aus Steinfeld an. Da diese Fahrzeuge – anders als die Schaidter - kein Wasser mitführen, müssen zuerst Schläuche gelegt werden. Geschickt rollen die Jugendlichen die Schläuche über den Parkplatz. Schnell heißt es: „Verteiler, Wasser marsch!“ Auch entlang der L 546 liegt bald ein Schlauch, um Wasser von einem Hydranten zu beziehen. Nach neun Minuten wird das Dach des Supermarktes aus verschiedenen Richtungen mit Wasser besprüht. „Wechselt mal!“, ruft Gaukel den jeweils zwei Einsatzkräften an den Schläuchen zu. Die Position wird gewechselt. Nach erfolgreicher Übung gibt es viel Applaus für die Absolventen des Berufsfeuerwehr-Tages, aber auch für die Organisatoren um Jugendleiter Philipp Lüthin. „Ihr habt gezeigt, dass ihr viel leisten könnt“, lobt er die Jungs und Mädchen. Innerhalb der 24 Stunden, die der Feuerwehrnachwuchs im Feuerwehrhaus verbrachte, gab es sechs Einsätze zu absolvieren. Dazu kamen Übungen, aber auch ein Freizeitprogramm wurde geboten – samt Frühsport. Am spannendsten fand Marcel Höft (neun Jahre) eine Suchaktion im Wald. Nach einem Sturm wurde ein Mensch vermisst, so das Szenario. Der 16-jährige Lukas Rinnert durfte dabei Einsatzleiter sein, steht er doch schon am Übergang in die aktive Wehr. Ein Ziel, das möglichst viele Jugendliche einmal erreichen sollen, um auch zukünftig Retter in der Not vor Ort zu haben. Lukas berichtet von der Suche im Bereich des Weißen Kreuzes: „Wir sind den Weg entlang gelaufen, plötzlich haben wir Schreie gehört. Eine Person war unter einem Baum eingeklemmt.“ Mit dem richtigen Hilfsmittel konnte diese befreit werden. Oliver Licht (15 Jahre) fand einen Einsatz am späten Abend besonders beeindruckend. „Es war schon dunkel und ein Holzstapel hat gebrannt.“ Nach dem Löschen musste sichergestellt werden, dass keine Glut zurück bleibt. „Wir haben mit einem Rechen alles auseinander gezogen“, berichtet der Zehnjährige Sören Beck. Bei einem weiteren Übungseinsatz gab es ein Unfallopfer im Straßenverkehr zu bergen und zu versorgen: eine Fahrradfahrerin wurde von einem Auto erfasst. Für einen Teilnehmer eine besondere Situation, sah er dabei seine Schwester geschminkt als Opfer am Unfallort liegen. Für die Jugendbetreuer war es wichtig, dass die Übungen die jüngsten Teilnehmer im Alter von knapp zehn Jahren nicht zu stark belasten, die älteren im Alter von bis zu 16 Jahren aber auch fordern. Auch eine Schlafphase von gut sieben Stunden wurde ermöglicht, bevor es morgens für die acht Teilnehmer zum Frühsport ging. Auch die Steinfelder planen demnächst einen solchen Berufsfeuerwehr-Tag, der zum einen Einblicke in den Beruf geben, aber natürlich vor allem Werbung für die Freiwilligen Feuerwehren auf Ortsebene machen soll. „Es hat alles gut geklappt“, freute sich Julian Hutzel, der Jugendleiter aus Steinfeld über die Möglichkeit der gemeinsamen Übung mit der Wehr aus dem Nachbarort. Es soll nicht die letzte gewesen sein.

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