Kreis Germersheim Ein Blues für den neuen Ehrenbürger

Stehende Ovationen für Ulrich Lothringen (CDU): Der ehemalige Ortsbürgermeister, der 25 Jahre die Gemeindegeschicke lenkte und 35 Jahre Ratsmitglied war, ist seit Sonntag Ehrenbürger von Lustadt. Mehrere Redner würdigen beim Neujahrstreffen seine Leistungen. Wie berichtet, hatte der Rat im November einstimmig beschlossen Lothringen den Titel zu verleihen, weil er auf positiv die Ortspolitik geprägt hat.

Die Laudatio hielt Lothringens Freund und langjähriger politischer Weggefährte Ernst Gamber (FWL). 1989 von vier Fraktionen zum Ortschef gewählt hätten Lothringen und seiner Koalition nur wenige eine lange Amtszeit vorausgesagt. Er habe die Herausforderungen angenommen, den Fokus auf die Lösung von Sachproblemen gelegt, seine Erfahrung als Bautechniker eingebracht und qualifizierte Ausschussmitglieder aus allen Fraktionen in Vorhaben eingebunden. Unter anderem seien beide Schul- und Rathäuser saniert, Kindergärten gebaut, Straßen erneuert und Baugebiete erschlossen worden. Laut Gamber hat Lothringen seinen Aufgaben „in besonderer Weise entsprochen“: „Er war in der Gemeinde und im Rathaus sehr präsent.“ Und er habe auch außerhalb der Sprechstunden die Nähe und den Kontakt zu den Menschen im Dorf gesucht und gepflegt. Er habe stets einen Bürgermeister erlebt, den er für seine Fähigkeit und Bereitschaft zuzuhören, seine Ruhe und Gelassenheit, seine Korrektheit, seinen Respekt gegenüber den Bürgern und seinen Humor bewundert und beneidet habe, sagte Gamber. Und: „Nicht zuletzt deshalb entwickelte sich in den Gremien eine von Sachlichkeit und Vertrauen geprägte Atmosphäre.“ Das habe sich auch aufs Dorfklima positiv ausgewirkt. Nach seiner Versetzung in den Ruhestand 2006 habe Lothringen das Ehrenamt zum Beruf gemacht. Bundestagsabgeordneter Thomas Gebhart (CDU) bescheinigte Lothringen, der auf Ausgleich bedacht gewesen sei, das Bürgermeisteramt „gelebt und über 25 Jahre ausgefüllt“ zu haben. Verbandsbürgermeister Frank Leibeck (SPD), dass Lothringen, der noch Verbandsgemeinderatsmitglied ist. immer ein offenes Ohr für die Bürger und er selbst schon von guten Ratschlägen Lothringens profitiert habe. Lothringen selbst hatte nach eigener Aussage mit der besonderen Ehrung „überhaupt nicht gerechnet“ und widmete sie all denen, die ihn unterstützt haben. In Zukunft will er sich „mit Gleichgesinnten für unser Dorf einbringen“, Unterhaltungs- und Verschönerungsarbeiten leisten. Er hofft, dass viele Bürger mitmachen. Christian Becker (Saxofon) und Elke Heid (Klavier) spielten zu Ehren Lothringens einen Blues. (nti)

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