Kreis Germersheim Diese Helden erleichtern den Alltag

Mit dem Bürgerpreis will die Sparkasse denjenigen im Landkreis eine Bühne bieten, „die sich über Jahre hinweg, oft auch im Stillen, für ihre Mitmenschen und deren Lebensumfeld freiwillig und unentgeltlich einsetzen“, sagte der Sparkassen-Vorstandsvorsitzende Siegmar Müller. „Denn schließlich ist ehrenamtliches Engagement ein starker Stützpfeiler unserer Gesellschaft.“ Der Preis wurde schon zum fünften Mal verliehen, diesmal in den Kategorien „Helden des Alltags“ und „Lebenswerk“.

Der erste Preis bei den „Alltagshelden“ ging an Harry Dinies aus Kandel. Der nach einem Motorradunfall querschnittgelähmte Preisträger ist als Behindertenbeauftragter der Verbandsgemeinde aktiv und betreut als Jugendleiter beim VfR Kandel den Vereinsnachwuchs – so vorbildlich , dass er sogar schon vom Deutschen Fußballbund ausgezeichnet wurde. Dass er in neun Jahren die Zahl der Jugendmannschaften beim VfR mehr als verdoppeln konnte und dabei viele Jugendliche aus Migrantenfamilien integriert wurden, spricht für ihn und seine Arbeit. Stellvertretend für ihr Helferteam vom „Inklusionstreff Regenbogen“ aus Lingenfeld übergab Landrat Fritz Brechtel den zweiten Preis an Hildegard Ullemeyer. Seit zehn Jahren bietet der Treff unter anderem Freizeitangebote für Behinderte an und integriert sie ins Gemeindeleben. Zwei dritte Preise gingen an Christa Merz aus Wörth und Wilma Wagner aus Rülzheim. Merz ist die Initiatorin des „Interkulturellen Gesprächskreises für Frauen“ und Leiterin der Gruppe „Pflegende Angehörige“ und der „Wohlfühlgruppe Frauen 60 +“. Wagner betreut seit rund 20 Jahren die Bewohner des Braun’schen Stiftes, in dem sie inzwischen selbst wohnt, und unterstützt Senioren im Alltag. Den vierten Preis nahm Maria Bossert aus Steinweiler für den Verein „Kwa-Moyo – Hilfe mit Herz für Kinder in Uganda“ entgegen. Der Verein unterstützt Waisen- und Straßenkinder in dem afrikanischen Land und initiiert Projektpartnerschaften mit der Integrierten Gesamtschule (IGS) Kandel und der Grundschule Steinweiler. Sowohl Dinies als auch Ullemeyer waren, wie sie in einem Gespräch mit der RHEINPFALZ erklärten, „total überrascht“ über ihre Auszeichnungen. „Für mich sind die Bemühungen für meine Jugendlichen, aber auch für Behinderte etwas Selbstverständliches das ich nicht missen möchte“, sagte Dinies. Ullemeier erklärt, dass sie und ihre Helferinnen vor zehn Jahren ihr Konzept gestartet haben ohne zu wissen, was alles auf sie zukommt. Heute sind sie froh darüber, dass ihre Idee gut ankam und sich so weiter entwickelt hat, hat, dass sich 25 bis 30 Menschen im „Inklusionstreff Regenbogen“ wohlfühlen. Für ihr Lebenswerk ehrte die Jury Theo Straetmans aus Lustadt und Heinz Heimbach aus Maximiliansau. Straetmans ist seit 31 Jahren „Herz und Motor“ der Jumelage mit Rosny sur Seine. Als Anerkennung für seine Verdienste um die Partnerschaft wurde er von Rosny zum Ehrenbürger ernannt, an seiner Ehrung in Kandel nahmen sogar zwei seiner französischen Freunde teil. Die vielen ehrenamtlichen Engagements von Heinz Heimbach neben seiner langjährigen Tätigkeit in der Kommunalpolitik wurden vor kurzem in der RHEINPFALZ gewürdigt. Erwähnt seien deshalb hier nur, dass er Mitbegründer und Förderer des „Maler-Rings Maximiliansau“ und des „Heilig-Abend-Treffs“ für einsame Mitbürger ist. Die Preisträger ausgewählt hatten Landrat Fritz Brechtel und seine Stellvertreter im Verwaltungsrat, die Bürgermeister Günther Tielebörger (Kandel) und Marcus Schaile (Germersheim). (wm)

x