Kommentar Die Lösung: Dosenbier!

115555166

Die CDU arbeitet im beginnenden Wahlkampf mit dem Klischee über zugewanderte freudlose Schwaben. Der Schuss kann nach hinten losgehen.

Der Fragenkatalog der Wörther CDU ist ein bizarrer Text. Oberflächlich betrachtet geht es um das Verbot, über Fasching mit Gläsern oder Glasflaschen in den Straßen zu feiern.

Aber die eigentliche Zielrichtung ist eine andere: Getroffen werden soll Bürgermeister Dennis Nitsche (SPD). Denn der stellt sich in absehbarer Zeit ein zweites Mal zur Wahl: Der Termin der nächsten Bürgermeisterwahl sollte zwischen Anfang Oktober 2023 und Ende April 2024 liegen, eine spätere Wahl wäre nur in einem Ausnahmefall möglich.

Nun ist es ein offenes Geheimnis, dass Nitsche einen frühen Wahltermin anstrebt, möglichst vor Weihnachten, wie er im Stadtrat durchblicken ließ. Das Problem für die CDU: Soweit bekannt, hat sie keinen Gegenkandidaten.

Die Partei, die die Wahl eines selbstbewußten, manchmal auch aufbrausenden SPD-Bürgermeisters bis heute als ungerechten Betriebsunfall empfindet, befindet sich also in einer peinlichen Notlage: Sie kann dem Wähler kein eigenes Angebot machen.

Ob es klug ist, in einer solchen Situation mit Klischees über zugewanderte, angeblich pietistisch-freudlose Schwaben zu arbeiten, werden die Wahlen zeigen.

Schließlich ist das Leben vieler Bürger mit einem schwäbischen Konzern eng verbunden. Das mag manchem Alt-Wörther nicht gefallen, aber die Mehrheit der Menschen in der Stadt dürfte zugezogen sein.

Aber wenigstens für das aktuelle Problem der Wörther CDU – den Erhalt der rheinischen Fröhlichkeit mittels Alkoholkonsums auf der Straße – gibt es eine einfache Lösung: Dosenbier!

x