Kreis Germersheim „Die Gemeinschaft ist wichtig“

Mittelamerika muss um die Ecke liegen. Das lassen zumindest die Plakate in den mexikanischen Landesfarben am Stand des MGV beim Schwegenheimer Straßenfest vermuten – und reizen zum Praxistest. „Mexiko“ wird Experimentierfreudigen im Schoppen serviert. Grundsätzlich gilt auf der Flaniermeile: Abwechslung ist Trumpf.

Müller-Thurgau-Schorle, versehen mit Eiswürfeln und Zitrone, fertig ist die mexikanische Mischung. Helfer Marc Weilbach berichtet vom Sangeskollegen Bernd Manger, der die erstmals auf die Karte gebracht hat. „Öfter mal was Neues“, betont Weilbach und lacht. Getestet worden ist der Durstlöscher auf Müller-Thurgau-Basis im Vorfeld natürlich und für so gut befunden worden, dass er beim Straßenfest im MGV-Sängerheim „Zum Schwanen“ ausgeschenkt wird. Klassiker gehen ebenso auf dem Fest, das schon am Eröffnungsabend trotz kühler Brise in der Luft genug Gäste anzieht. „Zimt-Zucker wird durch nichts übertroffen“, weiß Elke Jensch. Seit zehn Jahren bietet sie für den Obst- und Gartenbauverein Crêpes an. Das Rezept ist bis heute dasselbe und – klar – geheim. „Unsere Besonderheit ist der Schwegenheimer Erdbeercrêpe“, sagt Jensch. Bewährtes zieht auch beim ASV. Grillmeister Bernd Marwinsky hat den Spießbraten im Griff. Knusprig und saftig sieht er aus. Die lange Warteschlange lässt vermuten, dass er ebenso gut schmeckt. Eine Stunde vor Festbeginn bereits hat Marwinsky das Fleisch auf den Drehgrill gesteckt. Aufs Wenden von Spießen versteht sich auch Aref Güvenc. Mit Ehefrau Aishe sowie den Söhnen Selim und Sinan beteiligt der Privatmann sich zum zweiten Mal am Straßenfest. „Ich wohne seit 38 Jahren hier im Dorf und möchte, dass das türkische Essen unter die Leute kommt“, erklärt Güvenc. Das kulinarische Angebot beim Straßenfest macht wahrlich was her. Pilzpfanne, Flammkuchen, Rindswurst, Dampfnudeln und Kuchen in allen Variationen. Die Frauen vom Bastelkreis St. Bartholomäus fassen heiße Eisen an: Ihre Waffeln sind das Pendant zu den Crêpes am anderen Ende der Festzone. „Seppel“ ist der Star der kleinen Besucher – und das mit gerademal 85 Zentimetern Stockmaß. Das Mini-Shetty und seine „Kollegen“ drehen geduldig mit dem Nachwuchs auf dem Rücken ihre Runden vor der Reithalle. „Die Pferde freuen sich Bewegung zu haben“, versichert Büsra Özkan (16), die sich für „Esthers Ponyhof“ freiwillig beim Fest einbringt. Dass das Fest vom Ehrenamt lebt, bleibt nicht verborgen. Nicht nur Vereinsaktive, sondern auch Freunde und Angehörige sind eingespannt. Thomas Kripp (28) tut Dienst bei der Blaskapelle. Seine Freundin Jenny Edinger spielt dort Trompete. „Das Straßenfest ist Tradition und gehört zum Dorfleben dazu“, so Kripp. Das bestätigen die anderen. „Für den Zusammenhalt im Dorf ist es wichtig“, meint Galina Wegner, die mit Jensch Dienst tut. MGV-Mann Weilbach bringt es auf den Punkt: „Die Gemeinschaft ist wichtig – und die Schwegenheimer feiern gerne.“ (xsm)

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