Freckenfeld Circus Probst hält an Tradition fest

Georg Probst mit den Kamelen Mischa und Princess.
Georg Probst mit den Kamelen Mischa und Princess.

Für viele Einwohner von Freckenfeld ist es eine Premiere. Erstmals in ihrem Leben gastiert ein Zirkus in ihrem Dorf. Und der ist ein richtiger Familienbetrieb.

Direkt am westlichen Ortsausgang, schon auf Schaidter Gemarkung, hat der Circus Probst eine riesige Wagenburg aufgebaut. Inmitten von Wohnwagen und grasenden Tieren steht das runde Zelt mit Platz für 300 Besucher bei den Vorstellungen ab kommenden Freitag. Der Zirkus gibt im Dorf von Samstag bis Montag, vom 10. bis 19. Juni, ab 16 Uhr insgesamt sechs Vorstellungen.

Zirkusse mit Bären

Gastwirt Theo Heintz, Jahrgang 1941, erinnert sich: „Als ich ein kleiner Junge war, kamen als ganz kleine Zirkusse mit Bären. Doch seit den 1960er Jahren war keiner mehr im Ort.“ Der Wanderzirkus ist ein reiner Familienbetrieb, der sich aktuell auf Pfalztour befindet. Vom einjährigen Kind bis zur 86-jährigen Oma sind alle dabei. Ein festes Winterquartier haben die Artisten nicht. Bellheim und Lustadt hießen die vorherigen Stationen, danach geht es weiter nach Bad Bergzabern.

Der 36-jährige Gordon Probst verspricht ein eineinhalbstündiges Programm mit Drahtseilartistik, Clowns, Hula-Hoop-Reifen, Feuerspucken sowie Kamel- und Pferdedressur. Ganz wichtig ist ihm der Tierschutz. Er sagt: „Wir haben keine Wildtiere. Sehen Sie sich um. Alle 20 Tiere grasen friedlich in freier Natur.“ Die deutsche Familie betreibt das Unternehmen schon in fünfter Generation. Alle arbeiten gleichberechtigt, einen klassischen Zirkusdirektor gibt es nicht. Über die schwere Coronazeit will Probst nicht mehr sprechen. Er richtet seinen Blick positiv nach vorne. Sehr dankbar ist er für die Unterstützung bei der Wasser- und Stromversorgung durch zwei Schaidter Betriebe, eine Gartenbaufirma und ein Holzwerk.

Oma war Konrektorin

Die Kinder besuchen die Schule in den Orten, wo sich der Zirkus gerade niederlässt. Gordon Probst hat drei Kinder. Er hat keine Bedenken, dass ihnen feste Bindungen fehlen: „Sie wachsen damit auf, wollen immer neue Menschen kennenlernen. Wenn sie sich später für einen anderen Beruf entscheiden, ist das in diesen schwierigen Zeiten völlig in Ordnung.“ Er ergänzt lachend: „Meine Oma war Konrektorin an einer Mannheimer Schule.“ Um den Fortbestand der Tradition macht er sich keine Sorgen, denn die meisten seien von Beginn an von diesem Virus infiziert und bleiben dabei.

Info: Vorstellungen Circus Probst von 10. bis 19. Juni, ab 16 Uhr. Erwachsene zahlen 15 Euro, Kinder und Senioren 12 Euro Eintritt. Samstag ist Familientag, da gelten Kinderpreise für alle. Montags gibt es zwei Euro Ermäßigung für alle.

x