Kreis Germersheim Brandl: Pro Woche fallen 387 Unterrichtsstunden aus

Von den zahlreichen Unterrichtsausfällen im Land bleibe auch der Kreis Germersheim nicht verschont. Das teilte der Landtagsabgeordnete Martin Brandl (CDU, Rülzheim) mit.

„Das erste Schulhalbjahr ist vorbei, aber der Unterrichtsausfall ist immer noch erschreckend hoch“, schreibt Brandl. Zwar spreche Bildungsministerin Stefanie Hubig (SPD) von guter Unterrichtsversorgung, aber „die Realität sieht anders aus“. Landesweit fielen jede Woche rund 15.000 Unterrichtsstunden aus, so Brandl. Der kurzfristige Unterrichtsausfall durch Krankheiten, Klassenfahrten und Konferenzen komme noch hinzu. Allein an den Grund-, Förder-, Realschulen plus, Gesamtschulen, berufsbildenden Schulen und Gymnasien im Kreis Germersheim fehlten den Schülern jede Woche 386,8 Unterrichtsstunden, schreibt Brandl. Der kurzfristige Unterrichtsausfall durch Erkrankung des Lehrers oder Klassenfahrten komme noch oben drauf. Der kurzfristige Unterrichtsausfall habe im vergangenen Schuljahr allein an den Schulen im Kreis Germersheim noch einmal zu 11.567 Fehlstunden geführt – an den Schulen, die am „Personalmanagement im Rahmen erweiterter Selbstständigkeit von Schulen“ („PES-Schulen“) teilnehmen. Die ausfallenden Stunden fehlten den Kindern, um Unterrichtsinhalte zu verstehen und einzuüben, moniert Brandl. Die Zeit für individuelle Förderung der Schwächsten und der Begabten bleibe zwangsläufig auf der Strecke. „Die Landesregierung weiß darum und versucht nun den Unterrichtsausfall erneut zu vertuschen, indem sie eine unsachgemäße Unterscheidung von Pflichtstunden und Differenzierungsstunden einführen will“, so Brandl. Das sei irreführend. Die Schulen sollen nach dem Willen der Landesregierung die ganze Breite des Begabungsspektrums inklusive behinderter Schüler in einer Klasse abbilden, so Brandl. Dann bräuchten sie aber erst recht alle Unterrichtsstunden, um dem Anspruch auch gerecht werden zu können. „Wer den Eindruck erwecken will, das ginge auch mit weniger als den vorgesehenen Stunden, der fährt die Bildung sehenden Auges vor die Wand“, schreibt Brandl. |rhp

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