Kreis Germersheim Bauern- und Winzerverband wehrt sich gegen Kritik

Mit Straßenblockaden, hier am Grenzübergang Lauterbourg, machen die Bauern ihrem Unmut Luft.
Mit Straßenblockaden, hier am Grenzübergang Lauterbourg, machen die Bauern ihrem Unmut Luft.

In dem Bericht „Warum die Bauern wirklich protestieren“ werden die wirtschaftliche und Gemütslage der Landwirtschaft sehr gut wiedergegeben, schreibt Roland Bellaire aus Neupotz in einer Stellungnahme. Er ist Kreisvorsitzender des Bauern- und Winzerverbandes im Kreis Germersheim.

Er selbst habe in den vergangenen Wochen mehrfach die Gelegenheit genutzt, um auf die aktuelle Situation seines Berufsstandes hinzuweisen, so Bellaire. Dabei habe er, wie viele seiner Berufskollegen, immer wieder betont, dass die geplante Streichung der Agrardieselentlastung das Fass nur zum Überlaufen gebracht hat und es den Landwirten um viele weitere Themen geht.

Kritik übt Bellaire am Kommentar „Mit den Menschen reden“, der zusammen mit dem Bericht erschienen ist. Es erschiene ihm fast so, „als wolle er (der Autor; Anm. d. Red.) die Realität nicht wahrhaben“. Es werde das Weltbild vom bösen Bauernverband verteidigt, der die bundesdeutsche und vor allem die europäische Agrarpolitik über Jahrzehnte zum Nachteil seiner Mitglieder – und damit zu seinem eigenen – maßgeblich beeinflusst haben soll. Weder die unterschiedliche Interessenslage von 26 anderen EU-Staaten noch die Globalisierung oder die Marktmacht des Lebensmitteleinzelhandels seien berücksichtigt worden. Über so weitreichende Gestaltungsmöglichkeiten seiner Interessenvertretung sei er doch überrascht, schreibt Bellaire. „Ich möchte außerdem betonen, dass weder ich, noch irgendein Landwirt oder Winzer in diesem Land auf Subventionen angewiesen sein möchte. Wir alle wollen von unserer Hände Arbeit und unseren Erzeugnissen leben.“ Aber insbesondere in Deutschland wäre der Aufschrei groß, wenn die Lebensmittelpreise noch weiter steigen würden. „Im Zweifel wäre dann in den Kommentaren der Tageszeitungen wieder die Landwirtschaft schuld, die sich die Taschen voll macht“, so Bellaire.

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