Kreis Germersheim Bürgermeister: Feuerwehren betreiben keine Testzentren

Feuerwehrleute sollen vor allem Brände bekämpfen und keine Infektionen, meinen die Bürgermeister.
Feuerwehrleute sollen vor allem Brände bekämpfen und keine Infektionen, meinen die Bürgermeister.

Zwar sind die von Bundesgesundheitsminister Spahn (CDU) angekündigten „Schnelltests für alle“ ab Anfang März mangels Testkits schon wieder abgesagt. Wellen schlägt dennoch die Aufforderung der SPD-geführten Landesregierung, die Kommunen sollten in entsprechenden Testzentren die Feuerwehren einsetzen.

Die Bürgermeister des Kreises Germersheim sind wie viele Feuerwehren der Meinung, dass Feuerwehrleute nicht für den Einsatz in Testzentren zur Verfügung gestellt werden sollen. Dies schreibt der Vorsitzende der Kreisgruppe Germersheim im Gemeinde- und Städtebund, Bürgermeister Marcus Schaile (Germersheim, CDU), in einer Stellungnahme.

„Wir halten es für unverantwortlich, die Kameradinnen und Kameraden der Feuerwehr einer zusätzlichen Gefahr der Ansteckung auszusetzen und damit die Einsatzfähigkeit der Feuerwehr zu gefährden“, so Schaile. „Um die Infektionsgefahr zu minimieren, wurden Übungen nahezu komplett eingestellt, Lehrgänge komplett abgesagt. Es erscheint in diesem Zusammenhang nicht vermittelbar, wie zum jetzigen Zeitpunkt dann ausgerechnet Feuerwehrangehörige als Tester in Testzentren agieren sollen“, so Schaile weiter. Erst im Dezember 2020 wurde zudem gesetzlich das Ehrenamt dahingehend geschützt, dass von den Feuerwehren keine Aufgaben wahrgenommen werden sollen, in denen andere Aufgabenträger originär zuständig sind. Bei der Einrichtung eines Zentrums könnten die Feuerwehren dagegen schon helfen.

Der Wörther Bürgermeister Dennis Nitsche (SPD) sieht zudem ein Kommunikationsproblem innerhalb des Feuerwehrverbands vom Landesverband zu den Regionalverbänden. Während der Landesfeuerwehrverband in Gesprächen mit der Landesregierung Kooperation zugesagt habe, scheint es bei der Informationsweitergabe innerhalb des Verbands gehapert zu haben. Zwar steht auch für Nitsche ein Dauereinsatz der Wehren in Testzentren über mehrere Wochen und Monate nicht zu Debatte. „Kurzfristig, zum Aufbau der Infrastruktur und zur Unterstützung des Anlaufens des Betriebs ist es jedoch eine Selbstverständlichkeit, dass wir die Vorgaben des Bundes bestmöglich zu erfüllen versuchen“, schreibt der SPD-Politiker.

Je Kommune werden maximal 20 Helfer benötigt, meint Nitsche. „In einer Kombination aus Wehren, DLRG, DRK, Verwaltung und weiteren Kräften sei das bewältigbar“, so Nitsche. Die Wehren müssen das selbstverständlich nicht alleine schultern. Die Helfer sollen sich zudem freiwillig melden.

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