Kreis Germersheim Bürgerbus für Jugendliche und Senioren

26 Bürger haben am Dienstagabend im Verbandsgemeinde-Rathaus den Bürgerverein der Verbandsgemeinde (VG) Lingenfeld gegründet und den Lingenfelder Ortsbürgermeister Erwin Leuthner (CDU) zum Vorsitzenden gewählt. Stellvertreter sind die Westheimer Ortsbürgermeisterin Inge Volz und VG-Bürgermeister Frank Leibeck (beide SPD). Erstes Projekt ist der Bürgerbus.

Leibeck erinnerte an den Workshop „Gut leben im Alter“, bei dem vor rund zwei Jahren in der VG die Mobilität von Senioren eins der wichtigsten Themen gewesen sei. Gespräche mit den örtlichen Seniorenbeauftragten hätten ergeben, dass die Gründung eines Bürgervereins und die Einrichtung eines Bürgerbusses auf ehrenamtlicher Basis „etwas Tolles“ wären, sagte Leibeck. Mit dem neuen Bus sollen neben Senioren auch Kinder und Jugendliche befördert werden. Das bisherige Fahrzeug, das die Jugendpflege nutzte, bekam keinen TÜV mehr. Die Jugendpflege nutzt das Gefährt bei Bedarf eher in den Abendstunden und am Wochenende, und für die Beförderung von Senioren ist der Bus voraussichtlich zwei, drei Mal wöchentlich tagsüber im Einsatz. 23 Bürgerbusse seien in Rheinland-Pfalz bereits unterwegs, sagte Holger Jansen, Mitarbeiter im Nexus-Institut Berlin. Der Jahresbeitrag für Erwachsene beläuft sich auf 24 Euro, der für Rentner, Pensionäre, Schüler und Studenten auf 18 Euro. Familien und Lebensgemeinschaften zahlen 30 Euro, „juristische Personen“, beispielsweise Ortsgemeinden, 100 Euro. Erwin Leuthner kündigte für 2. Juli eine Vorstandssitzung in Freisbach an. Dabei soll auch über die Modalitäten des Bürgerbusses beraten werden. Leuthner betonte auf RHEINPFALZ-Anfrage, dass nicht alle regulären Haltestellen in der Verbandsgemeinde Lingenfeld und Germersheim angefahren werden könnten, sondern nur etwa die Hälfte. Und er sagte, dass Bürger, die den Bus nutzen möchten, sich anmelden müssten: „Sonst gibt es zu viele Leerfahrten.“ Der Schwegenheimer Ortsbürgermeister Peter Goldschmidt (SPD) hätte es lieber gesehen, wenn der Vorstand des Bürgervereins auch tatsächlich mit Bürgern und nicht hauptsächlich mit Bürgermeistern besetzt gewesen wäre. Leuthner hofft, dass der Verein viele Mitglieder gewinnt und irgendwann auf die Bürger übergeht. (nti)

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