Tipp für Ostern Auch im Elsass fliegen die Glocken nach Rom

Die Schokoladenausstellung im Bauernmuseum Maison Rurale in Kutzenhausen.
Die Schokoladenausstellung im Bauernmuseum Maison Rurale in Kutzenhausen.

Direkt hinter der Grenze gibt es auch in der Osterzeit viel zu entdecken. Unter anderem gibt es Schoko-Kunst, Märkte und einen Einblick in die Traditionen des Nachbarlandes.

Wer die elsässische Ostertradition erleben möchte, sollte einen Abstecher nach Turckheim unternehmen. Das in der Nähe von Colmar liegende Städtchen am Eingang des Münstertals begeht seit Jahren eine „Osterfest-Woche“ mit Ostermarkt und Feierlichkeiten. Bis zum 7. April werden im Decapole-Saal des Rathauses die elsässischen Ostersymbole dargestellt. Auch im Ecomusée im südelsässischen Ungersheim – einem der größten Freilichtmuseen in Frankreich – zieht die ganze Osterpracht ein.

Oster- und Frühlingsmärkte gibt es im gesamten Elsass, auf denen auch Leckeres für den Magen angeboten wird, wie zum Beispiel in Colmar. In der südelsässischen Stadt wird der Einzug des Frühlings drei Wochen lang vom 28. März bis 21. April gefeiert. Ostermärkte, Ausstellungen mit Verkauf, Handwerkskunst und Veranstaltungen wie geführte Besuche, Konzerte, Blumenmarkt, Eiersuche versprechen Spaß für die ganze Familie.

Ein besonderes Vergnügen bietet das „Maison Rurale de l“Outre-Forêt“ in Kutzenhausen seinen Besuchern. In diesem Bauernmuseum steht bis zum 21. April die Schokolade im Mittelpunkt. Animationen und eine köstliche Ausstellung entführen in die Welt der Kakaokreationen. Am Ostersonntag erhalten alle Kinder zwischen 14 und 18 Uhr ein Osterei. Das detaillierte Programm gibt es im Internet unter www.maison-rurale.fr. Der Eintritt kostet sechs Euro, Familienkarte 14 Euro.

Das Brauchtum im Elsass ist für Südpfälzer in vielerlei Hinsicht vertraut: Die Palmstecken – „rameau“ – wurden am vergangenen Sonntag in der Kirche geweiht und sollen nun für den Rest des Jahres Mensch und Tier schützen. Nicht nur im Haus wird alles geputzt, auch der Körper soll gereinigt werden, weshalb am „Gründonnersti“ Spinat mit Eiern oder eine Suppe aus neun verschiedenen grünen Gemüsesorten gegessen wird. Am Abend fliegen die Glocken nach Rom, um vom Papst gesegnet zu werden. Erst in der Osternacht sollen sie zurückfliegen in ihre Heimatkirche.

Der „Karfridi“ ist im Elsass und in Lothringen – anders als im übrigen Frankreich – ein Feiertag wie auch der Ostermontag. In den kleinen Dörfern laufen die Kinder rätschend durch die Straßen und werden dafür mit Eiern oder Schokolade belohnt. Bemalte Ostereier stehen auch im Elsass als Symbol für neues Leben, ebenso wie der „Oschterhäsel“, der die Fruchtbarkeit verkörpert.

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