Kreis Germersheim An zwei von drei Erdgas-Tankstellen darf getankt werden

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Bei einem Unfall vergangenen Freitag in Duderstadt (Kreis Göttingen) ist ein VW-Touran mit Erdgasantrieb an einer Aral-Tankstelle beim Tanken explodiert und der Fahrer wurde schwer verletzt. Die großen Mineralölkonzerne haben ihren Pächtern empfohlen, vorübergehend kein Erdgas (CNG) mehr zu verkaufen. Im Kreis Germersheim gibt es drei CNG-Tankstellen. An zweien davon darf weiter getankt werden.

Nach Marktführer Aral haben weitere Tankstellenkonzerne diese Woche ihren Stationen und Pächtern empfohlen, vorübergehend kein Erdgas mehr zu verkaufen. Shell, Exxonmobil (Esso), Jet und Total (Elan) erklärten in ähnlichen Stellungnahmen, sie räumten der Sicherheit Vorrang ein und rieten deshalb von der Betankung mit Erdgas ab. Ein Total-Sprecher sagte, die Erdgassäulen seien gesperrt worden. Allerdings bleibe eine Betankung nach Rücksprache mit dem Tankstellenpersonal möglich – und zwar für alle Modelle, die nicht vom Rückruf von VW-Erdgasautos betroffen seien. „Heute hat es ein Schreiben gegeben und wir haben uns vorsichtshalber dafür entschieden, die Erdgaszapfsäule zu sperren“, sagte gestern Morgen eine Mitarbeiterin der Elan-Tankstelle in der Hafenstraße in Germersheim. Derzeit werde geprüft, wie es weitergehen soll. Eine Mitarbeiterin der Aral-Tankstelle (Rheinstraße) in Kandel sagte kurz danach auf RHEINPFALZ-Anfrage, dass sie von Aral empfohlen bekommen haben, das Tanken nicht mehr zu zu lassen. Sie habe auch schon mit der Thüga, dem Erdgas-Lieferanten, telefoniert. Thüga habe versichert, dass die Betankungstechnik sicher sei. Die Kandeler Aral-Tankstelle handhabe das momentan so, dass alle Erdgasfahrzeuge – außer VW-Modelle – Erdgas tanken dürfen. „Wir haben doch auch Kunden wie Taxi-Fahrer, die sind darauf angewiesen“, sagte die Mitarbeiterin. Ohne Einschränkungen können CNG-Fahrzeuge aller Marken am Rülzheimer Thüga-Tankautomaten, Am Gaswerk 1, tanken. Diese Tankstelle war am Dienstagmorgen kurzzeitig geschlossen gewesen, weil ein technischer Defekt aufgetreten war und ein Passant Erdgasgeruch wahrgenommen hatte (wir berichteten). Laut Thüga war ein Manometer defekt und aus diesem ist Gas ausgewichen. Das sei sofort repariert worden und die Tankstelle sei kurze Zeit später wieder ans Netz gegangen. „Zukunft Erdgas“, die Initiative der deutschen Erdgaswirtschaft, empfiehlt in einer Stellungnahme, nur diejenigen Erdgasfahrzeuge der Marke VW-Touran ecofuel (Baujahr 2005 bis 2009), für die es eine Rückrufaktion des Herstellers gibt, vom Betanken auszuschließen. Sie dürfen „bis zum Austausch ihrer Gastanks kein CNG tanken. Es ist unverständlich, wieso trotz des bekannten Risikos CNG getankt wurde“, heißt es in der Stellungnahme. Und weiter: „Das Tanken von CNG ist für alle nicht von der Rückrufaktion betroffenen Fahrzeuge auch weiterhin bedenkenlos möglich. Es ist davon auszugehen, dass alle CNG-Tankstellen kurzfristig von den Mineralölunternehmen wieder freigegeben werden.“ |dpa/wim

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