Lustadt Alte Eiche stürzt überraschend um

Der Stamm ist mächtig: die Karlseiche mit Revierleiter Florian Korff.
Der Stamm ist mächtig: die Karlseiche mit Revierleiter Florian Korff.

Die Karlseiche, ein Baumveteran im Lustadter Wald, ist am Samstag umgefallen. Der trockene Boden und der einsetzende Regen könnten dabei eine Rolle gespielt haben.

Sie hatte so manchen Sturm überstanden: Die so genannte Karlseiche, die nah am Waldrand südlich des Sportgeländes stand, war einer der ältesten Bäume im Forstamtsbereich Pfälzer Rheinauen. Revierleiter Florian Korff schätzt sie auf fast 200 Jahre: Laut der Liste der Naturdenkmäler hat die Eiche 1830 gekeimt.

Für das Forstamt war der Einsturz überraschend, denn der Stamm sei absolut vital gewesen. Korff glaubt, dass es mit dem Sandboden in diesem Bereich und der langanhaltenden Trockenheit zusammenhängt: „Vom Grundsatz her sind große Bäume auf sandigen Böden immer gefährdet.“ In Gesteinsschichten könnten sich Wurzeln besser reingraben. Zudem sei der Boden derzeit komplett ausgetrocknet. „Ich schätze vier bis fünf Meter tief“, sagt Florian Korff. Und die Stabilität einzelner Äste war geschwächt: „Hier waren Baumpilze am Werk.“

Der Regen und der leichte Wind am Samstag könnten in dieser Gemengelage mitschuld gewesen sein, dass der mächtige, fast 30 Meter hohe Baum umgefallen ist. Wenn Regen gegen das Laub peitscht, könnten auf die Krone Kräfte von mehreren hundert Kilogramm einwirken, die sich am Stammfuß auf Tonnen summieren und eine Hebelwirkung auslösen. Im Gegensatz zum Pfälzerwald würden die Eichen am Rhein aufgrund der Standortverhältnisse meist nicht so alt. „Es gibt hier nur eine Handvoll Bäume, die solche Dimensionen erreichen“, so Korff. In Lustadt stehe etwa Richtung Ludwigsmühle eine „ähnlich starke und alte“ Eiche.

Die Krone der umgestürzten Karlseiche hatte den Weg blockiert. Sie wurde am Montag abgeschnitten und der Weg freigemacht. Was mit dem Holz passiert, kann der Revierleiter noch nicht sagen. Das werde in Absprache mit der Gemeinde entschieden, die Eigentümer ist. Die Krone möchte Korff möglichst als Brennholz verkaufen. „Der Stamm ist riesig“, sagt er. Den Durchmesser schätzt er auf rund 2,40 Meter. Er würde ihn gerne vor Ort belassen, für „Menschen, die emotional mit dem Baum verbunden sind“. „Vielleicht schnitzen wir eine Bank rein“, nennt der Förster eine Option.

Gewaltiges Wurzelwerk.
Gewaltiges Wurzelwerk.
Der Baum ging komplett zu Fall.
Der Baum ging komplett zu Fall.
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