Germersheim Alle haben bestanden

Preisträger des Abiturjahrgangs 2021 des Goethe-Gymnasiums in Germersheim.
Preisträger des Abiturjahrgangs 2021 des Goethe-Gymnasiums in Germersheim.

Ariane Ball, Schulleiterin des Germersheimer Goethe-Gymnasiums, freut sich: „Trotz der außergewöhnlichen Situation haben alle 76 Abiturientinnen und Abiturienten ihre Prüfung bestanden!“ 25 davon erhalten ein Zeugnis mit einer Eins vor dem Komma. Die messbaren Leistungen sind Ball zufolge aber nur das Eine, nicht messbaren das Andere: „Der Jahrgang zeichnet sich durch eine große Zahl an engagierten und vielfältig interessierten Schülerinnen und Schülern aus, die im schulischen Kontext immer wieder sehr positiv aufgefallen sind.“ Aufgrund der Corona-Pandemie wurden die Zeugnisse nicht zusammen mit Verwandten und Freunden verleihen, sondern in drei zeitlich getrennten Gruppen, in Anwesenheit weniger Lehrer.

Maskenpflicht bald Vergangenheit

Landrat Fritz Brechtel und sein für Schulen zuständiger Beigeordneter Christoph Buttweiler hoben in ihren digitalen Glückwunschreden hervor, dass der Abiturjahrgang – trotz aller jetziger Widrigkeiten – später sagen könne, in einer ganz besonderen Phase der Geschichte die allgemeine Hochschulreife erworben zu haben und dass Worte wie „Lockdown“ und „Maskenpflicht“ bald der Historie angehören würden. Annette Götz, welche für den Schulelternbeirat ein digitales Grußwort sprach, hob mit Heinrich Heine hervor, dass jede Zeit seine Aufgaben habe und diese hätten die Abiturientinnen und Abiturienten sogar in der Corona-Pandemie sehr erfolgreich bewältigt, sie hätten ihre Freundschaften beibehalten und ein erfolgreiches Abitur absolviert, wofür sie sie herzlich beglückwünschte.

Christoph Beyerlein-Buchner warb für die Mitgliedschaft im Freundeskreis des Goethe-Gymnasiums und hob die Unterstützungsmöglichkeiten für einzelne Schüler hervor. An die Abiturientinnen und Abiturienten appellierte er, politisch zu werden. Der Philosoph Noam Chomsky habe es nach dem Angriff auf das Capitol im Januar 2021 richtig beschrieben, indem er diesen als Putschversuch wertete, durch den die gesamte Menschheit wachgerüttelt worden sei und gegen den man sich wehren müsse. Schulleiterin Ariane Ball appellierte in ihrer Abiturrede, auf Herz und Verstand zu hören, gesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen und die eigenen Stärken gut einzuschätzen. Das GGG habe die Abiturientinnen und Abiturienten auf die Gesellschaft gut vorbereitet. Nun sollten sich diese in jene konstruktiv einbringen.

Keine Überheblichkeit erkennbar

MSS-Leiter Matthias Wolf bezog sich in seiner Begrüßung auf das Motto des Abiturjahrgangs „Mafiabi“, dessen Wortteil „Mafia“ „Anmaßung“ oder „Überheblichkeit“ bedeutet, eine Übersetzung, die er den Abiturientinnen und Abiturienten ausdrücklich nicht zuschrieb, sondern vielmehr ein reiches Wissen, weshalb sie die Schule nun erfolgreich verlassen dürften. Die Schülersprecher Julia Bauer, Lea Hoffmann, Peter Girmann (alle MSS 12) und Titus Gschwind (Klasse 10b) unterstrichen in ihrer digitalen Glückwunschrede, dass die Abiturientinnen und Abiturienten einen Grundstein gelegt hätten, mit dem sie nun in alle Richtungen gehen könnten und dass man in der Schule des Lebens stets ein Schüler bleibe.

Für den Abiturjahrgang ergriffen Eva Hertzler, Rico Hellmann und Lilly Marie Renner das Wort und blickten auf die Schulzeit zurück. Besonders beeindruckend sei hierbei der erste Schultag am Goethe-Gymnasium und die damalige Rede von Orientierungsstufenleiter Luggen-Hölscher gewesen. Seitdem habe die Jahrgangsstufe einen großen Zusammenhalt bewiesen und wolle dies auch in Zukunft auf Reisen tun, wie es schon Goethe gewusst habe. Einen großen Dank richteten sie an die Hausmeister, die Sekretärinnen, das Kollegium und die Schulleitung. Auch ein kleines kulturelles Programm ließ sich in Corona-Zeiten verwirklichen. Digital eingespielt wurden sehr überzeugende musikalische Beiträge aus dem Abiturjahrgang, wobei Lilli Labroue mit „Rise up“ von Andra Day ihr großes Gesangstalent unter Beweis stellte. Miriam Weis glänzte mit „Imagine“ von John Lennon am Waldhorn. Live überzeugte Maja Paal mit dem großartig vorgetragenen, selbst geschriebenen Gedicht „Weil bunte Streusel besser sind“.

Bestes Abi mit 1,0

Den Preis für das beste Abitur erhielt Rico Hellmann mit einem Notendurchschnitt von 1,0. Es folgten Sven Dorst (1,2), Nele Fischer (1,3), Maja Paal (1,3), Mona Reichling (1,4) und Theo Kusterer (1,5). Ariane Ball übergab den Preis der Ministerin für Bildung für vorbildliche Haltung und vielfältiges Engagement in der Schule, insbesondere in der Schülervertretung, an Rico Hellmann, der zudem mit dem Preis des Vereins für deutsche Sprache für hervorragende Leistungen im Fach Deutsch ausgezeichnet wurde. Mit dem renommierten Scheffelpreis der Literarischen Gesellschaft für sehr gute Leistungen im Leistungsfach Deutsch und sehr gute literarische Kenntnisse wurde Theo Kusterer geehrt. Weitere Preise für sehr gute Leistungen im Fach Deutsch gingen an Lilly Marie Renner, Jule Fischer, Amelie Andrejić und Carolin Huber. Für sehr gute Leistungen im Fach Englisch wurden Maja Paal, Nele Fischer, Lena Mildenberger und Laura Reiser geehrt. Wojciech Strauch erhielt den Preis der Deutschen Gesellschaft für Philosophie für herausragende Leistungen im Fach Philosophie.

Viele Schüler ausgezeichnet

Einen Preis für sehr gute Leistungen und besonderes Engagement im Fach Musik bekamen Nele Fischer und Miriam Weis. Den Preis des Landesmusikrates für hervorragende Leistungen und besonderes Engagement im Fach Musik erhielt Carolin Huber, der außerdem – zusammen mit Rico Hellmann und Laura Reiser – ein Preis für sehr gute Leistungen im Fach Sozialkunde zuerkannt wurde. Der Preis des Philologenverbandes für hervorragende Leistungen im Fach Geschichte ging an Lorenz Stein. Mit dem Preis des Deutschen Altphilologenverbands für sehr gute Leistungen im Fach Latein wurde Maja Paal geehrt. Sehr gute Leistungen in Evangelischer Religion zeigte Fabienne Ulrich und wurde dafür ausgezeichnet. Preise für sehr gute Leistungen im Fach Erdkunde gingen an Jule Barz, Julia Wroblewski und Nele Fischer. Constantin Gschwind erhielt den Pierre-de-Coubertin-Preis für hervorragende Leistungen im Fach Sport sowie soziales Engagement. Der Preis des Rotary-Clubs Germersheim/Südliche Weinstraße für junge Menschen mit Migrationshintergrund und ausgezeichnetem Abitur ging an Nataliya Barabash.

Herausragende Leistungen in den Fächern Mathematik, Physik und Informatik hatten Luca Lanfermann, Nils Baumgartner und David Schoproni gezeigt und erhielten dafür den Preis der Firma ITK Engineering AG aus Rülzheim. Sven Dorst erhielt den Preis der Deutschen Mathematiker-Vereinigung für herausragende Leistungen in Mathematik und den Preis der Gesellschaft Deutscher Chemiker für seine Leistungen in Chemie. Maja Paal bekam den Preis der Deutschen Physikalischen Gesellschaft für das beste Abitur in Physik ausgehändigt und erhielt – ebenso wie Nils Baumgartner, Niklas Schengel und Luca Lanfermann – eine einjährige kostenlose Mitgliedschaft. Niklas Schengel bekam den Preis der Stiftung Pfalz-Metall für herausragende Leistungen in Physik überreicht, während Rico Hellmann den Preis des Verbandes Deutscher Biologen für hervorragende Leistungen und ein sehr gutes Abitur im Fach Biologie erhielt.

Nach drei jeweils etwa einstündigen Durchgängen in kleinen Gruppen kann das Goethe-Gymnasium auf eine unter Corona-Bedingungen sehr gelungene Veranstaltung zurückblicken, die den Abiturientinnen und Abiturienten einen schönen Abschluss ihrer Schulzeit ermöglichte, schreibt der für die Öffentlichkeitsarbeit der Schule zuständige Oberstudienrat Dirk Wippert.

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