Kreis Bad Duerkheim Wenig Interesse am „Grünen Dialog“

Visionen und Ideen zum Thema Verkehr wollen die Dürkheimer Grünen entwickeln, um so auf die anstehende Diskussion zur Entwicklung eines Mobilitätskonzepts für Bad Dürkheim vorbereitet zu sein. Das sagte Vorsitzende Monika Maleri bei einem „Grünen Dialog“ zu diesem Thema am Donnerstagabend im Mehrgenerationenhaus. Ein „Dialog“, der sich mangels anderer Anwesender weitgehend auf die Grünen sowie Bürgermeister und Beigeordnete der Stadt beschränkte.

Carsharing und Bürgerbus waren die Hauptthemen. Doch Horst Bäuml, stellvertretender Vorsitzender der Dürkheimer Grünen, stellte noch weitere grüne „Visionen“ vor. Etwa einen „Shared Space“, Bereiche in der Innenstadt, in denen alle Verkehrsteilnehmer gleichberechtigt sein sollen. Erreicht werden soll dies durch bauliche und optische Umgestaltungen sowie Schrittgeschwindigkeit für Autos. Mobilitätsknoten nannte Bäuml außerdem. Die sollen am Bahnhofsplatz, am Haltepunkt Ost der Rhein-Haardtbahn sowie in allen Ortsteilen entstehen und ein Zentrum für verschiedene Verkehrsmittel sein. So wollen die Grünen, dass am Bahnhofsplatz Carsharing, abschließbare Fahrradboxen, Ladesäulen für Elektrofahrzeuge, eine Bürgerbus-Haltestelle, Leihfahrräder und eine Mitfahrerbank angeboten werden. Bäuml plädierte dafür, dass die Stadt bei der Entwicklung eines Mobilitätskonzepts zuerst Ziele festlegen, dann die aktuelle Verkehrssituation ermitteln solle. Als Ziele eines Mobilitätskonzepts nannte Bäuml unter anderem weniger Individualverkehr, die Umgestaltung von Bad Dürkheim zu einer fahrrad- und fußgängerfreundlichen Stadt, sowie eine gute Anbindung der Ortsteile an die Innenstadt. Es müsse möglich sein „alle Einrichtungen der Daseinsvorsorge“ ohne Auto zu erreichen. Die Verwaltung müsse Modelle wie Car-Sharing und Bürgerbus unterstützen. Gefordert wurden Tempo 30 zwischen Post und Kreisverwaltung. Auch müsse ein „anderes Bewusstsein“ zum Thema Verkehr geschaffen und die Bürger zu einer Reduzierung des Individualverkehrs „erzogen“ werden. Autos, die einem Carsharing-Unternehmen gehören, wird es in Bad Dürkheim nur geben, wenn die Stadt oder eine Einrichtung wie die Stadtwerke, dies zahlen, sagte Miriam Caroli, bei der Stadtmobil Rhein-Neckar AG für Marketing zuständig. Das Unternehmen, einziger Carsharing Anbieter in der Region, mache nur in Mannheim und Heidelberg Gewinn. In Bad Dürkheim sei wohl kein Gewinn zu erwirtschaften. Für jeden Wagen, der für Carsharing angeboten wird, müsste die Stadt monatlich etwa 600 Euro zahlen. „Man muss privaten Autobesitz unattraktiv machen, etwa durch weniger Parkplätze und die Sperrung von Straßen für Autos“, nannte Caroli als eine Voraussetzung für den Erfolg von Carsharing. Die Bürgerbusse in den Verbandsgemeinden Grünstadt-Land und Freinsheim würden vor allem von Senioren genutzt, sagten Pascal Stocké, Klimaschutzmanager der VG Grünstadt-Land und Lutz Fütterling, ehrenamtlicher Fahrer des privat organisierten Bürgerbusses in der Verbandsgemeinde Freinsheim.

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