Kreis Bad Duerkheim Vom Lehrling zum Vorstandsmitglied

Bei der RV Bank Rhein-Haardt geht mit dem Ausscheiden von Kuno Merk am 30. Juni eine Ära zu Ende. Er gehörte 28 Jahre dem Vorstand an und hat zwei Fusionen des in Lambsheim ansässigen Geldinstituts miterlebt. Der fast 63-Jährige wurde von der Vertreterversammlung im Frankenthaler Congress-Forum am Dienstag in den Ruhestand verabschiedet. Sein Nachfolger ist der 1971 geborene Thomas Sold. Die Bank hat unter anderem Filialen in Kallstadt und Weisenheim am Sand.

Vor rund 530 Anwesenden – darunter 217 Stimmberechtigten – würdigte Aufsichtsratsvorsitzender Wolfgang Nied die Lebensleistung Merks, der vom Lehrling zum Vorstandsmitglied aufgestiegen sei. Merk, der seine Karriere 1967 bei der damaligen Raiffeisenbank Maxdorf mit der Ausbildung zum Bankkaufmann begann und heute mit seiner Familie in Ellerstadt lebt, hat den Genossenschaftsverband auch in überregionalen Gremien vertreten. Vorstandsvorsitzender Jürgen Boxheimer bedankte sich bei seinem Kollegen für die langjährige Zusammenarbeit, „die im Detail nicht immer ohne Diskussionen verlief“. Kritisch setzte sich Boxheimer mit der „Regulierungswut des Gesetzgebers“ auseinander, die eine Genossenschaftsbank vor riesige Herausforderungen stelle und nur dort Sinn mache, wo Größe und Geschäftsmodell berücksichtigt würden. Das Erfolgsrezept der RV-Bank fasste er so zusammen: „Wir sehen nicht den Gewinn im Vordergrund, sondern die Qualität.“ Bewährtes werde gepflegt, ohne Neues zu vernachlässigen. Ausführlich informierte Vorstandsmitglied Kuno Merk über die Geschäftsentwicklung der Genossenschaftsbank. „Wir konnten nahtlos an das gute Geschäftsjahr 2012 anknüpfen, unsere Ertragslage stabilisieren und die Vermögenslage weiter verbessern“, sagte er. Die Bilanzsumme kletterte um 36 Millionen Euro auf 990 Millionen Euro. Die rege Kreditnachfrage mit einer Steigerungsrate von 3,6 Prozent wertete Merk als positiv für die regionalen Wirtschaftsperspektiven. Den Wert der Sachanlagen (Grundstücke und Gebäude) gab Merk mit 28,6 Millionen Euro an. In die neuen Geschäftsstellen in Bobenheim-Roxheim und Maxdorf seien knapp fünf Millionen Euro investiert worden. Im laufenden Jahr stehe eine Erweiterung der Kartoffelannahmestation in Beindersheim an, um eine weiterhin kostengünstige Vermarktung sicherzustellen. Von dem erwirtschafteten Jahresüberschuss von 1,67 Millionen Euro würden rund 700.000 Euro als Dividende (5,25 Prozent) an die 19.422 Mitglieder ausgeschüttet. Für die Geschäftsentwicklung des laufenden Jahres prognostizierte Kuno Merk einen leichten Zuwachs. Aufsichtsratsvorsitzender Wolfgang Nied bescheinigte der RV Bank eine ordnungsgemäße Geschäftsabwicklung und ein angemessenes Risikomanagementsystem. Im Kreditgeschäft seien keine strukturellen Risiken erkennbar. Die ausscheidenden Aufsichtsratsmitglieder Sonja Merkel (Kleinniedesheim), Ulrich Schneider (Dirmstein), Reiner Traser (Bobenheim-Roxheim) und Klaus Dienes (Hettenleidelheim) wurden einstimmig Votum erneut in das Gremium gewählt. Ulrich Schneider durfte sich zudem über die silberne Ehrennadel des Genossenschaftsverbands für 25-jährige Mitgliedschaft freuen. (eec)

x