Deidesheim Mit Menschenkette gegen Krieg protestiert

Menschenkette am Deidesheimer Marktplatz mit den Nationalfarben der Ukraine.
Menschenkette am Deidesheimer Marktplatz mit den Nationalfarben der Ukraine.

Ein sichtbares Zeichen für den Frieden haben am Sonntagvormittag über 60 Teilnehmer mit einer Menschenkette am Deidesheimer Marktplatz gesetzt. Warum sich die Veranstalter trotz geringerer Beteiligung als bei den Mahnwachen nicht entmutigen lassen.

Wolfgang Müller, Petra Helber und Katharina Schwarz-Krack hoben die Fahnen mit der Aufschrift „Peace“ sowie die ukrainische Fahne bei einer Schweigeminute in die Höhe. Damit bekundeten die Teilnehmer, darunter Stadtbürgermeister Manfred Dörr sowie Herbert Latz-Weber, der Beigeordnete der Verbandsgemeinde, ihre Solidarität mit den Menschen in der Ukraine. Während dieser Aktion unterbrachen die Frauen um Friederike Metzger, die symbolhaft auf ihrer Kleidung das Logo „Stand with Ukraine“ trugen, ihren Kuchenverkauf vor dem Andreasbrunnen. Dort hat „Stoppt Putin“, das Gemälde von Rina Simmat-Stoll, seinen festen Platz gefunden.

Die Menschenkette ging auf eine Initiative von Ruth Ratter zurück, die dazu kurzfristig aufgerufen hatte. Ob jung oder alt, alle Anwesenden, aber auch einige Mitarbeiter des benachbarten „Deidesheimer Hofs“, unterbrachen ihre Vorbereitung für die Außenbewirtschaftung für einige Minuten und gedachten ebenso wie die beiden Beamten der Polizeiinspektion Haßloch und Jochen Ohler, Leiter der Ordnungsbehörde, des Leids der Menschen in der Ukraine.

„Das Schlimmste ist das Leid der Geflüchteten“

„Wir wollen heute ein Zeichen für die Geflüchteten setzen, aber auch für die Menschen, die ihr Leben lassen mussten“, sagte Ruth Ratter. „Auch wenn viele wieder irgendwann zurückgehen werden, um ihr Land wieder aufzubauen, das Schlimmste ist das Leid, das sie derzeit erleben“, so Ratter mit Blick auf die Kriegshandlungen. Auch wenn diesmal nur 60 Menschen kamen, appellierte Ratter, sich deshalb nicht entmutigen zu lassen. Dass die Anzahl bei den beiden Mahnwachen deutlich höher war, lag aus ihrer Sicht daran, dass viele Teilnehmer der Spontan-Aktionen auf ein schnelles Ende des Kriegs gehofft hatten. Sie wünsche sich, dass die Aktionen weitergehen. „Das hängt davon, ob die Menschen auch weiterhin bereit sind“, sagte Ratter.

Friederike Metzger und ihre Schwester Katharina Krack-Schwarz wollen bei ihrer Kuchen-Aktion nicht nachlassen. Sie planen mit ihren Freundinnen weitere Hilfsaktionen. Ob es am nächsten Sonntag wieder ein Kuchenverkauf geben wird, ist noch offen. Am Sonntag hatten sie wieder alle Hände voll zu tun. Um die Mittagszeit war die Nachfrage nach den 60 Kuchen und den vor Ort gebackenen Waffeln wieder groß. Und so mancher Radsportler stieg vom Rennrad und nutzte die Pause zu einer Tasse Kaffee und einem Stück Kuchen, um damit die Aktion zu unterstützen.

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